Nuklearmedizin 2020; 59(02): 134
DOI: 10.1055/s-0040-1708261
Wissenschaftliche Vorträge
Inflammation
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vorhersage eines Therapieansprechens der akuten GI-GvHD durch FDG-PET

W Roll
1   Universitätsklinikum Münster, Klinik für Nuklearmedizin,, Münster
,
G Evers
2   Universitätsklinikum Münster, Medizinische Klinik A, Münster
,
R Strotmann
1   Universitätsklinikum Münster, Klinik für Nuklearmedizin,, Münster
,
M Stelljes
2   Universitätsklinikum Münster, Medizinische Klinik A, Münster
,
M Schäfers
1   Universitätsklinikum Münster, Klinik für Nuklearmedizin,, Münster
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
08 April 2020 (online)

 

Ziel/Aim Die allogene Stammzelltransplantation (ASCT) stellt bei vielen fortgeschrittenen hämatologischen Erkrankungen eine kurative Therapieoption dar. Morbidität und Mortalität infolge einer ASCT wird durch das Auftreten einer akuten Graft versus Host Erkrankung (GvHD) beeinflusst. Erste Publikationen legen eine mögliche Bedeutung der FDG PET bei der Diagnostik und Vorhersage des Therapieansprechens einer GvHD des unteren Gastrointestinaltraktes (GI-GvHD) nahe. Ziel dieser retrospektiven Analyse ist es, den prognostischen Nutzen der FDG-PET bei Patienten mit akuter GI-GvHD an einem größeren Patientenkollektiv zu evaluieren.

Methodik/Methods Zwischen 06/2011 und 02/2019 wurden n = 101 ASCT Patienten bei Verdacht auf eine GI-GvHD mittels FDG-PET untersucht. N = 72 Patienten, die eine klinisch oder histologisch gesicherte akute GI-GvHD und zusätzlich einen positiven Befund im FDG-PET (SUVmax, SUVpeak) hatten, wurden in die Analyse zur Korrelation quantitativer PET Parameter mit dem Ansprechen auf die immunsuppressive Therapie und anderen klinischen Parametern eingeschlossen.

Ergebnisse/Results Die Sensitivität der FDG-PET für die Detektion der akuten GI-GvHD war hoch (93.9 %) bei im Vergleich dazu geringerer Spezifität (72.2 %). Bei Patienten mit gutem Ansprechen auf die immunsuppressive Therapie zeigten sich signifikant höhere Werte für SUVmax (Mittelwert: 13.4) und SUVpeak (p < 0.005) im Vergleich zu Patienten mit verzögertem oder keinem Therapieansprechen (Mittelwert SUVmax: 7.5).

Schlussfolgerungen/Conclusions Diese retrospektive Analyse legt einen Zusammenhang zwischen dem Ansprechen auf die immunsuppressive Therapie und quantitativen PET Parameter nahe. Für eine mögliche zukünftige Implementierung des FDG-PET in die Diagnostik der akuten GI-GvHD sind prospektive Studien notwendig.