Nuklearmedizin 2020; 59(02): 133
DOI: 10.1055/s-0040-1708259
Wissenschaftliche Vorträge
Inflammation
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Quantitative SPECT/CT zur Diagnostik von kardialer Amyloidose – Methodik und erste Daten

L Kessler
1   Uniklinik Essen, Klinik für Nuklearmedizin, Essen
,
PF Costa
1   Uniklinik Essen, Klinik für Nuklearmedizin, Essen
,
M Papathanasiou
2   Uniklinik Essen, Klinik für Kardiologie und Angiologie, Westdeutsches Herz- und Gefäßzentrum, Essen
,
D Kersting
1   Uniklinik Essen, Klinik für Nuklearmedizin, Essen
,
P Lüdike
2   Uniklinik Essen, Klinik für Kardiologie und Angiologie, Westdeutsches Herz- und Gefäßzentrum, Essen
,
M Weber
1   Uniklinik Essen, Klinik für Nuklearmedizin, Essen
,
A Carpinteiro
3   Uniklinik Essen, Klinik für Hämatologie, Westdeutsches Tumorzentrum, Essen
,
T Hagenacker
4   Uniklinik Essen, Klinik für Neurologie, Essen
,
T Rassaf
2   Uniklinik Essen, Klinik für Kardiologie und Angiologie, Westdeutsches Herz- und Gefäßzentrum, Essen
,
W Jentzen
1   Uniklinik Essen, Klinik für Nuklearmedizin, Essen
,
K Herrmann
1   Uniklinik Essen, Klinik für Nuklearmedizin, Essen
,
C Rischpler
1   Uniklinik Essen, Klinik für Nuklearmedizin, Essen
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
08 April 2020 (online)

 

Ziel/Aim Zur nuklearmedizinischen Diagnostik der kardialen Amyloidose wird die Skelettszintigraphie eingesetzt, wodurch sich insbesondere der Transthyretin-Subtyp (ATTR-Amyloidose) bildgebend darstellen lässt. Die Beurteilung der Skelettszintigraphie beruht vor allem auf dem semiquantitativem Perugini-Score. Ziel der Studie war die Etablierung eines robusten quantitativen SPECT/CT Verfahrens für die Diagnostik der kardialen Amyloidose.

Methodik/Methods Es erfolgte eine retrospektive Analyse von Patienten (n = 57) die mit V.a. kardiale Amyloidose mittels Tc-99 m-DPD-Skelettszintigraphie und SPECT/CT des Thorax im Rahmen der klinischen Routine untersucht wurden. Durch Phantommessungen wurden SPECT-Kalibierungsfaktoren der verwendeten SPETC/CT-Systeme ermittelt, mit deren Hilfe die SUV-Werte errechnet wurden. Es erfolgte sowohl eine manuelle Segmentierung des Herzens als auch von Referenz-VOIs in Knochen und Blutpool. Die Patienten wurden anhand ihres Perugini-Scores gruppiert und statistisch analysiert.

Ergebnisse/Results Nach visueller Beurteilung hatten 51 %/23 %/8 %/18 % der Patienten Perugini-Score 0/1/2/3. Bei 21 Patienten lag eine gesicherte Amyloidose vor. Der mittlere SUVmax zeigte sich bei Perugini-Score ≥ 2 signifikant höher im Vergleich zu Perugini-Score ≤ 1 (p5,3. Darüberhinaus zeigte sich eine sehr hohe Korrelation zwischen SUVmax und dem visuellen Score (r = 0.78; p < 0,0001).

Schlussfolgerungen/Conclusions Quantitative SPECT/CT lässt sich ohne hohen Zeit- oder Kostenaufwand etablieren und bietet neue Möglichkeiten in der Diagnostik von kardialer Amyloidose. Auch wenn der visuelle Perugini-Score weiterhin sehr praktikabel und gut validiert ist, könnte durch genauere Quantifizierung auch eine feinere Einteilung dieses Scores entstehen. Zusätzlich birgt diese Methodik auch das Potenzial für Follow-Up Bildgebung und Evaluation des Therapieansprechens, wobei hierzu noch entsprechende Studien durchgeführt werden müssen.