Nuklearmedizin 2020; 59(02): 130
DOI: 10.1055/s-0040-1708249
Wissenschaftliche Vorträge
Theranostics
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

SPECT/CT-basierte Dosimetrie unter Therapie mit Lu-177-PSMA-617: Keine relevante Radiotoxizität für Blutbildung und Nierenfunktion bei konsensuskonformer Behandlung

A Kulova
1   Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Nuklearmedizin, Regensburg
,
J Scheck
1   Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Nuklearmedizin, Regensburg
,
P Rath
1   Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Nuklearmedizin, Regensburg
,
MN Schmiedel
1   Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Nuklearmedizin, Regensburg
,
J Grosse
1   Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Nuklearmedizin, Regensburg
,
K Menhart
1   Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Nuklearmedizin, Regensburg
,
D Hellwig
1   Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Nuklearmedizin, Regensburg
,
D Schmidt
1   Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Nuklearmedizin, Regensburg
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Further Information

Publication History

Publication Date:
08 April 2020 (online)

 

Ziel/Aim Evaluation der möglichen Verschlechterung von Blutbildung oder Nierenfunktion unter Therapie mit Lu-177-PSMA-617 beim kastrationsresistenten metastasierten Prostatakarzinom (mCRPC) mittels individueller Dosimetrie über Ganzkörperszintigraphien und voxelbasiert mittels SPECT/CT.

Methodik/Methods In die retrospektive Analyse wurden 14 Patienten mit mCRPC eingeschlossen, die bei allen Zyklen ihrer Therapie mit Lu-177-PSMA-617 (insgesamt 38 Zyklen, pro Patient 1-6, im Median 1,5 Zyklen, kumulative Aktivität bis 38 GBq) vollständig dosimetriert wurden. Dazu wurden 20 min, 2 h, 24 h, 48 h, 72 h und 7 d p.i. Ganzkörper-Szintigraphien sowie eine abdominelle SPECT/CT nach 24 h und SPECTs nach 48 h, 72 h und 7 d angefertigt. SPECT/CT und SPECTs wurden quantitativ rekonstruiert und Zeit-Aktivitäts-Kurven in Volumes-of-interest für beide Nieren gemessen und kumulative Nierendosis (ND) und Knochenmarkdosis (KMD) ermittelt. Kreatinin, Hämoglobin, Leukozyten- und Thrombozytenzahl dienten als Surrogatmarker für Blutbildung und Nierenfunktion. Alle Merkmale wurden am Median dichotomisiert. Die so entstehenden Nominalgrößen wurden auf Unabhängigkeit mithilfe des exakten Tests nach Fisher getestet.

Ergebnisse/Results Die kumulative KMD betrug im Median 0,672 Gy, maximal 1,7 Gy. Für diesen Dosisbereich war kein signifikanter Einfluss auf Thrombozytenzahl (p = 0,143), Leukozytenzahl (p = 0,5) und Hämoglobin-Konzentration (p = 0,5) zu beobachten. Die kumulative ND betrug im Median 3,1 Gy, maximal 15,4 Gy. Auch hier war kein signifikanter Einfluss auf Veränderungen der Kreatinin-Serumkonzentration zu beobachten (p = 0,143).

Schlussfolgerungen/Conclusions Bei konsensuskonformer Behandlung des mCRPC mit Lu-177-PSMA-617 ist keine relevante Nephrotoxizität bzw. Hämatotoxizität zu beobachten.