Nuklearmedizin 2020; 59(02): 127
DOI: 10.1055/s-0040-1708241
Wissenschaftliche Vorträge
Medizinische Physik
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Evaluierung neuartiger Verfahren zur Bewegungskorrektur in der simultanen PET/MRT

E Einspänner
1   Universitätklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Leipzig
,
T Jochimsen
1   Universitätklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Leipzig
,
A Melzer
2   Innovation Center Computed Assisted Surgery (ICCAS), Medizinische Fakultät Universität Leipzig, Leipzig
,
M Unger
2   Innovation Center Computed Assisted Surgery (ICCAS), Medizinische Fakultät Universität Leipzig, Leipzig
,
B Sattler
1   Universitätklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Leipzig
,
O Sabri
1   Universitätklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Leipzig
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Publication History

Publication Date:
08 April 2020 (online)

 

Ziel/Aim Aufgrund vergleichsweise langer Messzeiten bei der PET/MRT-Bildgebung sind Bewegungen der Patienten während der Untersuchung wahrscheinlich. Diese führen zu Artefakten, welche sich negativ auf die visuelle Beurteilbarkeit und quantitative Validität der Bilddaten auswirken und im ungünstigsten Fall zu Fehleinschätzungen führen. Simultane PET/MRT-Systeme erlauben eine Registrierung der Bewegungen und ermöglichen eine Korrektur der PET-Daten. Ziel dieser Arbeit ist es, zwei bestehende Bewegungskorrekturverfahren (BKV), den herstellereigenen BrainCompass (BC, Siemens Healthineers AG) und die open-source Software FSL-MCFLIRT (1), zu evaluieren.

Methodik/Methods Um die Effektivität der BKV zu beurteilen, ist es notwendig, Messungen an Phantomen, welche reproduzierbar bewegt werden, durchzuführen. Als Phantom diente eine realitätsnahe Schädelnachbildung (2) mit eingelagerter Läsion (Kolben, 50 ml). Für gezielte Bewegungen wurde eine Versuchsvorrichtung entwickelt. Ein MR-kompatibles Robotersystem (Innomotion by Innomedic) diente der Erzeugung rigider Bewegungen und Quantifizierung der BKV. Neben reinen Translationsbewegungen (0 bis 20,24 mm) konnten Rotationsbewegungen (0 bis 5,98°) und komplexere Bewegungsmuster erzeugt und evaluiert werden.

Ergebnisse/Results Die Ergebnisse zeigen, dass durch den Versuchsaufbau eine Volumenzunahme von 2,65 bis 33,8 % induziert werden konnte. Der BC vermindert die Zunahme auf 0,73 bis 6 %, FSL-MCFLIRT auf 0,05 bis 1,97 %.

Schlussfolgerungen/Conclusions Der Versuchsaufbau eignet sich für eine reproduzierbare Erzeugung von Bewegungsmustern. Dies ermöglichte eine Evaluierung rigider BKV. Neben der lizensierten Software von Siemens stellt die open-source Variante eine sehr gute Alternative dar.

 
  • Literatur/References:

  • 1 Jenkinson M. et al. ( 2002; ). NeuroImage, 17 ( (02) ), 825-841.
  • 2 Harries J. ( 2018 ). „Erstellung eines realistischen PET-MRT-Phantoms“ (Masterarbeit, Medizinische Physik), Halle (Saale).