Nuklearmedizin 2020; 59(02): 123
DOI: 10.1055/s-0040-1708219
Wissenschaftliche Vorträge
Dosimetrie und Strahlenschutz
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Evaluation von voxelbasierter Dosimetrie anhand einer 3D-gedruckten Zweikompartiment-Niere

J Tran-Gia
1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Würzburg
,
M Salas Ramirez
1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Würzburg
,
M Lassmann
1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Würzburg
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
08 April 2020 (online)

 

Ziel/Aim Im Rahmen der letztjährigen Tagung wurde anhand eines 3D-gedruckten Nierenphantoms der Zusammenhang zwischen Aktivitäts- und SPECT/CT-basierter Dosisverteilung untersucht. In dieser Arbeit wird dieses Ein-Kompartiment-Modell auf ein inhomogen befülltes Zwei-Kompartiment-Modell erweitert.

Methodik/Methods Phantom: 3D-gedruckte Niere befüllt mit Lu-177 Lösung (Medulla: 50mL @ 0.36MBq/mL, Kortex: 100mL @ 1.89MBq/mL). Befestigung in wassergefülltem NEMA-Körperphantom. Akquisition: Siemens Intevo Bold. Mittelenergie-Kollimator. 2 × 60 Ansichten à 30s. Körpernahe Abtastung. Rekonstruktion: xSPECT Quant (Voxelgröße: 2mm, Ausgabe: Bq/ml). Verschiedene Kombinationen aus Iterationen (12/24/36/48) und Postfilterung (Gaußfilter: 0/1/2/4/8/16mm FWHM). Schwächung: CT-basiert. Streustrahlung: TEW. Partialvolumenkorrektur: Interpolation der VOIs auf CT-Auflösung (1mm isotrop). Anwendung von PETPVC (iterative Yang mit vorab bestimmter Auflösung) [1]. Voxelbasierte Dosisverteilung: Faltung mit Monte-Carlo-basiertem Lu-177 Dosiskernel [2]. Multiplikation mit Voxelvolumen und zeitintegriertem Aktivitätskoeffizienten (gewebespezifische Nieren-Halbwertszeit: 51h [3]). Nominelle Dosisverteilung: Homogene Aktivitätskonzentrationen in jedem Kompartiment.

Ergebnisse/Results SPECT/CT-Bildgebung verbreitert die zwei diskreten Energiedosen der beiden befüllten Nierenkompartimente von 7.8/1.6 Gy (Kortex/Medulla) in kontinuierliche Spektren. PETPVC separiert diese Peaks, wobei deutliche Unterschiede zur nominellen Dosisverteilung bestehen bleiben. Voxelbasierte SPECT/CT Dosimetrie liefert Energiedosen im Intervall 3.0–6.6 Gy (Kortex) sowie 2.7–5.1 Gy (Medulla). Anwendung von PETPVC: Verbesserung auf 6.1–8.9 Gy (Kortex) und 2.1–5.4 Gy (Medulla).

Schlussfolgerungen/Conclusions Quantitative Lu-177 SPECT/CT-Bildgebung führt selbst bei Annahme identischer Halbwertszeiten für alle Voxel zu räumlichen (voxelbasierten) Dosisverteilungen, die sich erheblich von der zugrundeliegenden Geometrie unterscheiden. Dies kann durch PETPVC teilweise verbessert werden.