Nuklearmedizin 2020; 59(02): 117
DOI: 10.1055/s-0040-1708202
Wissenschaftliche Vorträge
Radiochemie und -pharmazie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Herstellung eines F-18-markierten FAP-Liganden über [F-18]AlF-Komplexierung

ML Hilscher
1   Forschungszentrum Jülich, Institut für Neurowissenschaften und Medizin Nuklearchemie (INM-5), Jülich
,
P Krapf
1   Forschungszentrum Jülich, Institut für Neurowissenschaften und Medizin Nuklearchemie (INM-5), Jülich
,
V Bahutski
1   Forschungszentrum Jülich, Institut für Neurowissenschaften und Medizin Nuklearchemie (INM-5), Jülich
,
S Humpert
1   Forschungszentrum Jülich, Institut für Neurowissenschaften und Medizin Nuklearchemie (INM-5), Jülich
,
BD Zlatopolskiy
2   Uniklinik Köln, Institut für Radiochemie und Experimentelle Molekulare Bildgebung (IREMB), Köln
,
B Neumaier
1   Forschungszentrum Jülich, Institut für Neurowissenschaften und Medizin Nuklearchemie (INM-5), Jülich
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
08 April 2020 (online)

 

Ziel/Aim FAP wird von krebsassoziierten Fibroblasten, die in mehr als 90  % aller epithelialen Karzinome auftreten (u.a. bei Pankreas-, Darm- und Brustkrebs), überexprimiert. In gesunden adulten Geweben findet sich hingegen ein sehr geringes FAP-Expressionsniveau. Das macht FAP zu einem vielversprechenden molekularen Target für die Bildgebung verschiedener Krebserkrankungen. F-18-markierte FAP-spezifische Inhibitoren wurden bisher noch nicht berichtet. Daher war Ziel dieser Arbeit die Entwicklung eines geeigneten Verfahrens zur Radiofluorierung von chinolinbasierten FAP Inhibitoren über [F-18]AlF-Komplexierung.

Methodik/Methods Das Konjugat für die Radiomarkierung (JK-FAPI-1) wurde von FAPI-04 abgeleitet. Dazu wurde das Pharmakophor mit Linker statt mit einem DOTA- mit einem NOTA-Chelator gekoppelt. F-18-Fluorid (0.05–4 GBq) wurde auf einer vorkonditionierten QMA-Kartusche fixiert und mit 0,05 m NaOAc Puffer (0,35 mL) eluiert. Für die Radiosynthese wurden zwei Stammlösungen, [s-A]: JK-FAPI-1 (1,0 mg, 1,25 µmol) in 0,05 m NaOAc (100 µL, pH 4) und[s-B]: AlCl3·6 H2O (1,3 mg, 10 mmol) in 0,05 m NaOAc (1 mL, pH 4), verwendet. [s-A] und [s-B] wurden im Verhältnis 2:3 gemischt, bei Raumtemperatur für 1 min vorinkubiert, mit [F-18]NaF versetzt, bis zum Reaktionsvolumen (0,3–1,7 mL) mit EtOH in NaOAc (pH =  4) aufgefüllt und erhitzt. Die Radiomarkierung wurde in Bezug auf Vorläufermenge, Reaktionszeit, -temperatur, -volumen, EtOH-Gehalt und pH-Wert optimiert. Anschließend wurde [F-18]-JK-FAPI-1 mittels RP-HPLC bzw. SPE isoliert. Die Probenstabilität wurde in EtOH, unterschiedlichen Puffern und Blutserum bestimmt.

Ergebnisse/Results Unter optimierte Reaktionsbedingungen konnte [F-18]-JK-FAPI-1 ausgehend von 20–50 µg Vorläufer in RCA von >50 % (EOS, n.d.c.) und einer radiochemischen und chemischen Reinheit von >95 % innerhalb von  < 35 min erhalten werden. [F-18]-JK-FAPI-1 war unter allen getesteten Bedingungen stabil.

Schlussfolgerungen/Conclusions Das entwickelte Verfahren ermöglicht erstmals eine einfache, schnelle und effiziente Herstellung von F-18-markierten potentiellen FAP Inhibitoren und kann auch zur Markierung von anderen NOTA-Konjugaten verwendet werden.