Nuklearmedizin 2020; 59(02): 104
DOI: 10.1055/s-0040-1708165
Wissenschaftliche Vorträge
Prostatabildgebung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Das 68 Ga-PSMA-11 PET/CT im Staging des neudiagnostierten, untherapierten Prostatakarzinoms

B Pernthaler
1   Medizinische Universität Graz, Klinische Abteilung für Nuklearmedizin, Graz
,
F Weitzer
1   Medizinische Universität Graz, Klinische Abteilung für Nuklearmedizin, Graz
,
E Plhak
1   Medizinische Universität Graz, Klinische Abteilung für Nuklearmedizin, Graz
,
RM Aigner
1   Medizinische Universität Graz, Klinische Abteilung für Nuklearmedizin, Graz
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Publication History

Publication Date:
08 April 2020 (online)

 

Ziel/Aim In dieser retrospektiven Studie untersuchen wir die Wertigkeit des 68Ga-PSMA-11 PET/CT im Primärstaging des neu diagnostizierten Prostatakarzinoms vor der definitiven Therapie (radikale Prostatektomie, Strahlentherapie).

Methodik/Methods Zwischen August 2016 und März 2019 wurden 84 Patienten mit neu diagnostiziertem, bioptisch gesicherten aber untherapierten Prostatakarzinom im Primärstaging mittels 68Ga-PSMA-11 PET/CT untersucht. Zur Beurteilung des Lokalbefundes und möglicher Metastasen wurde jede fokale Aktivität, die signifikant über dem umgebenden Hintergrundniveau und nicht der physiologischen Traceranreicherung entsprach als pathologisch angesehen. Die Metastasen wurden anatomisch zugeordnet und in Knochen-, Lymphknoten (pelvine und extrapelvine) und viszerale Metastasen unterteilt.

Ergebnisse/Results Von den 84 Patienten (mittleres Alter 69,9 Jahre) mit einem mittleren PSA Wert von 39,0 konnte in 91,7 % (77/84) der Patienten im 68Ga-PSMA-11 PET/CT ein pathologischer Befund gefunden werden. In 91,7 % (77/84) Patienten konnte ein Primum detektiert werden. Metastasen fanden zum Zeitpunkt der Diagnosestellung bereits in 27,4 % (23/84) der Patienten: 11,9 % (10/84) hatten Knochenmetastasen, 15,5 % (13/84) hatten Lymphknotenmetastasen. Keiner der Patienten wies zum Untersuchungszeitpunkt viszerale Metastasen auf.

Schlussfolgerungen/Conclusions Die molekulare Bildgebung mittels 68Ga-PSMA-11 PET/CT zeigt einen hohen Stellenwert im Primärstaging des Prostatakarzinoms, insbesondere in der Früherkennung von Lymphknoten- und Knochenmetastasen und hat damit einen entscheidenden Einfluss auf das weitere therapeutische Management.