Nuklearmedizin 2020; 59(02): 90
DOI: 10.1055/s-0040-1708124
Leuchttürme
Leuchtturm-Sitzung 1: Innovative Bildgebung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

18 F-Fluciclovine und 68 Ga-PSMA-11-PET/CT in der Rezidivdiagnostik beim Prostatakarzinom

B Pernthaler
1   Medizinische Universität Graz, Klinische Abteilung für Nuklearmedizin, Graz
,
R Kulnik
1   Medizinische Universität Graz, Klinische Abteilung für Nuklearmedizin, Graz
,
C Gstettner
1   Medizinische Universität Graz, Klinische Abteilung für Nuklearmedizin, Graz
,
H Kvaternik
1   Medizinische Universität Graz, Klinische Abteilung für Nuklearmedizin, Graz
,
RM Aigner
1   Medizinische Universität Graz, Klinische Abteilung für Nuklearmedizin, Graz
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Publication History

Publication Date:
08 April 2020 (online)

 

Ziel/Aim Ziel dieser prospektive Studie ist der Vergleich von 18F-Fluciclovine mit 68Ga-PSMA-11 PET/CT in der Rezidivdiagnostik des Prostatakarzinoms. Desweiteren sollen in dieser Studie mögliche Vor- und Nachteile der beiden PET-Tracer dargestellt werden.

Methodik/Methods Prospektive Studie mit 58 Prostatakarzinom-Patienten mit biochemischem Rezidiv nach definitiver Primärtherapie (radikale Prostatektomie, Strahlentherapie). 18F-Fluciclovine und 68Ga-PSMA-11 PET/CT Untersuchungen wurden mit standardisierten Aufnahmeprotokollen durchgeführt und nach standardisierten Interpretationskriterien von drei nuklearmedizinischen Ärzten analysiert. Die Ergebnisse beider Tracer wurden mittels patienten- und regionenspezifischer Analyse aufgearbeitet.

Ergebnisse/Results Die patientenbasierte Detektionsrate des Prostatakarzinom-Rezidivs betrug 79,3 % im 18F-Fluciclovine und 82,8 % im 68Ga-PSMA-11 PET/CT (p = 0,64). Lokalrezidive wurden bei 22/58 Patienten (37,9 %) im 18F-Fluciclovine-PET/CT und bei 16/58 Patienten (27,6 %) im 68Ga-PSMA-11-PET/CT (p = 0,03) festgestellt. Bei 6/58 Patienten (10,4 %) konnte das Lokalrezidiv nur in 18F-Fluciclovine-Scans erkannt werden. Lokale Lymphknotenmetastasen wurden bei 27/58 Patienten (46,6 %) mit 18F-Fluciclovine und 29/58 Patienten (50,0 %) mit 68Ga-PSMA-11 detektiert (p = 0,71). Extrapelvine Lymphknotenmetastasen wurden bei 24/58 Patienten (41,4 %) mit 18F-Fluciclovine-PET/CT und bei 30/58 Patienten (51,7 %) mit 68Ga-PSMA-11-PET/CT (p = 0,26) festgestellt. Knochenmetastasen wurden bei 15/58 Patienten (25,9 %) mit 18F-Fluciclovine-PET/CT und bei 21/58 Patienten (36,2 %) mit 68Ga-PSMA-11-PET/CT (p = 0,23) diagnostiziert.

Schlussfolgerungen/Conclusions Bei Prostatakarzinom-Patienten mit biochemischem Rezidiv liegt der Vorteil von 18F-Fluciclovine im Vergleich zu 68Ga-PSMA-11 in einer signifikant besseren Detektion des Lokalrezidivs, insbesondere dann, wenn das Lokalrezidiv in enger anatomischer Beziehung zur Harnblase steht. Beim Nachweis von Fernmetastasen ist 18F-Fluciclovine nahezu vergleichbar mit 68Ga-PSMA-11-PET/CT.