Rofo 2020; 192(S 01): S121-S122
DOI: 10.1055/s-0040-1703479
Case-Report
Interventionelle Radiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Endovaskuläre Behandlung eines Pulmonalarterien-Aneurysmas mittels Amplatzer Plugs im Rahmen einer ANCA-positiven Vaskulitis und chronischen Trikuspidalklappen-Endokarditis

C Schnedl
1   Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Klagenfurt
,
K Hausegger
1   Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Klagenfurt
,
P Malle
1   Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Klagenfurt
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Einleitung Pulmonalarterien-Aneurysmen sind selten und können bei Ruptur einen letalen Verlauf nehmen. Ursächlich kommen kongenitale Herz- bzw. Bindegewebserkrankungen, eine erworbene pulmonale Hypertonie, iatrogen und traumatische Veränderungen als auch autoimmunologische und infektiöse Erkrankungen in Frage.

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Fig. 1

Anamese Ein 20-jähriger Patient mit Trisomie 21 und klinisch asymptomatischem Links-Rechts-Shunt auf Grund eines subaortalen perimembranösen Ventrikelseptumdefekts zeigte ein in wenigen Monaten rasch größenprogredientes Pumonalarterien-Aneurysma der rechten Unterlappenarterie. Bei laborchemisch erhöhten Entzündungszeichen wurden echokardiografisch Vegetationen an der Trikuspidalklappe diagnostiziert. Weiters konnte eine ANCA-positive Vaskulitis verifiziert werden, sodass ätiopathogenetisch für die Entstehung des pulmonalen Aneurysmas eine infektiöse/mykotische als auch autoimmunologische Komponente postuliert wurde. Interdisziplinär erfolgte der Entschluss zur endovaskulären Behandlung des Aneurysmas mittels Amplatzer Plug Implantation. Eine periprozedurale pulmonale Hämorrhagie machte eine kurzzeitige intensivmedizinische Betreuung notwendig.

Diskussion Wenngleich selten sind Pulmonalarterien-Aneurysmen und deren Komplikationen mit einer hohen Mortalität und Morbidität vergesellschaftet. In einem rezenten Fallbericht berichteten Khandwala et al. von einem letalen Ausgang eines rupturierten mykotischen Aneurysmas hervorgerufen durch eine Endokarditis. Bei fehlenden Leitlinien (Kalra-Lall et al.) ist ein interdisziplinäres, patientenzentriertes therapeutisches Vorgehen notwendig.

 
  • Quellen

  • 1 Khandwala K, Shahab H, Khan DB, Bokhari S. Bilateral Pulmonary Artery Mycotic Aneurysms in a Female with Infective Endocarditis. Cureus. 2019; Jul 10 11 (07) : e5114.
  • 2 Kalra-Lall A, Donaldson J, Martin C. 3rd. Brief review: Pulmonary artery aneurysms and pseudoaneurysms. Int J Cardiovasc Imaging. 2019; Jul; 35 (07) : 1357-64 .