Rofo 2020; 192(S 01): S114
DOI: 10.1055/s-0040-1703463
Poster (Fortbildung)
Onkologische Bildgebung/Onkologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

RECIST in Zeiten der molekularen Onkologie

M Gerwing
1   Universtitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster
,
P Herrmann
2   Universitätsklinikum Essen, Klinik für Nuklearmedizin, Essen
,
D Helfen
1   Universtitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster
,
P Schliemann
3   Universitätsklinikum Münster, Medizinische Klinik A, Münster
,
P Berdel
3   Universitätsklinikum Münster, Medizinische Klinik A, Münster
,
D Eisenblätter
4   Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Freiburg
,
P Wildgruber
1   Universtitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Kurzzusammenfassung Basierend auf einem deutlich verbesserten Verständnis von Tumorentstehung und -progression, werden zunehmend zielgerichtete Tumortherapien entwickelt. Die Entwicklungen in der biomedizinischen Bildgebung konnten mit diesen Verbesserungen bis dato nicht Schritt halten. Aktuelle Ansätze der Bildgebung zur Erfassung der Tumor Response sind lediglich auf eine Größenbestimmung der Läsionen ausgelegt und so werden die Response Criteria in Solid Tumors (RECIST) standardisiert in klinischen Studien eingesetzt. Die Bildgebungsmethoden, die aktuell für die Evaluation des Therapieansprechens von Patienten mit soliden Tumoren verwendet werden, schaffen es oft nicht, das erfolgreiche Ansprechen auf zielgerichteten Therapeutika abzubilden. Sie können fälschlicherweise sogar auf einen Progress hinweisen, ein Szenario namens Pseudoprogress. Die Möglichkeit, bereits früh nach Therapiebeginn zwischen Patienten, die auf die Therapie ansprechen, im Vergleich zu denen, die nicht ansprechen, zu unterscheiden, ist essentiell um das Therapieregime anpassen zu können. Es gibt daher eine Reihe von Bildgebungsansätzen spezifisch für ein bestimmtes Tumorcharakteristikum, die bereits erfolgreich in präklinischen Studien und zum Teil auch in klinischen Pilotstudien getestet wurden. Diese Ansätze sind bislang jedoch noch nicht im klinischen Alltag implementiert.

Lernziele Die RECIST Kriterien haben deutliche Limitationen, wenn sie eingesetzt werden, um das Therapieansprechen auf zielgerichtete Therapeutika zu evaluieren. Es gibt jedoch ein breites Spektrum an Bildgebungsansätze, die akkuratere Informationen über die spezifischen Tumorcharakteristika und deren Veränderungen unter Therapie, liefern können. Der aussichtsreichste Ansatz könnte jedoch sein, sich nicht allein auf die Daten der Bildgebung zu stützen, sondern diese gemeinsam mit den Informationen anderer Diagnostika zu integrieren, wie Genomik, Proteomik und Metabolomik.