Rofo 2020; 192(S 01): S102
DOI: 10.1055/s-0040-1703427
Poster (Wissenschaft)
Herzdiagnostik/Gefäßdiagnostik
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Auswirkungen eines High-Pitch CT-Protokolls bei der TAVI-Planung

S Shnayien
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin Berlin
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Entsprechend der Empfehlungen der „Society of Cardiovascular Computing Tomography“ (SCCT) sollte zur CT TAVI-Planung zumindest die Aortenwurzel EKG-synchronisiert untersucht werden. Bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen stossen einige Geräte an ihre Grenzen. Diese Studie untersucht die Wirksamkeit eines High-Pitch Protokoll ohne EKG-Synchronisation für die präprozedurale TAVI-CT in Bezug auf die Strahlenexposition und die diagnostische Bildqualität.

Material und Methoden 105 Patienten erhielten vor der TAVI eine präinterventionelle CT. Davon wurden 52 Patienten mit einem Protokoll entsprechend der Empfehlungen der SCCT untersucht, während bei 53 Patienten eine EKG-Synchronisation technisch nicht möglich war. Bei diesen Patienten wurde die CT-Bildgebung mittels eines High-Pitch Protokoll durchgeführt. Die Strahlendosis wurde anhand eines automatisch generierten Protokolls basierend auf dem CT-Dosisindex bestimmt. Die objektive Bildqualität in Bezug auf Gefäßkontrastierung, Bildrauschen, SNR und CNR wurde durch Einzeichnen von ROIs im Lumen von zwei Segmenten der Aorta bewertet (Aortenwurzel und abdominelle Aorta). Die subjektive Bildqualität wurde unter Verwendung einer 4-Punkt-Skala bewertet und unter Verwendung des Intraclass-Korrelationskoeffizienten (ICC) auf Interrater-Reliabilität überprüft.

Ergebnisse Die Verwendung eines High-Pitch-Protokolls reduzierte das DLP von 790,90 (± 238,15) mGy*cm auf 358,13 (± 198,47) und die effektive Dosis (E) von 13,44 (± 4,05) mSv auf 6,09 (± 3,37) (p < 0,001). Hierunter zeigten sich keine signifikanten Unterschiede in der subjektiven Bewertung der Bildqualität (p > 0,05). Die Interrater-Reliabilität war in allen bewerteten Regionen hoch. Objektiv war die Bildqualität der Aortenwurzel in der High-Pitch-Gruppe jedoch signifikant schlechter (p < 0,05). Die Auswertung der CT-Bilder war in allen Patienten möglich.

Schlußfolgerungen Das High-Pitch-Protokoll stellt eine Alternative in der Durchführung von präprozeduralen TAVI CTs dar, im Falle, dass ein EKG-Gating nicht möglich ist.