Rofo 2020; 192(S 01): S96
DOI: 10.1055/s-0040-1703394
Vortrag (Wissenschaft)
Management
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Digitale Aufklärung

A Nedelcu
1   Universitätsklinikum Ulm, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Ulm
,
A Nedelcu
2   Diagnostische und Interventionelle Radiologie Universitätsklinikum Ulm Ulm
,
M Beer
2   Diagnostische und Interventionelle Radiologie Universitätsklinikum Ulm Ulm
,
D Kildal
2   Diagnostische und Interventionelle Radiologie Universitätsklinikum Ulm Ulm
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Die Digitalisierung ist ein zukunftsträchtiges Thema in der Medizin. Die medizinische Aufklärung erfolgt allerdings überwiegend noch konventionell, obwohl Patienten oft weniger Informationen aus der Aufklärung erinnern als bei Videogestützter Aufklärung und diese für Radiologen eine monotone, zeitaufwändige Aufgabe darstellt. Diese Studie prüft die Anwendbarkeit und den Erfolg der mediengestützten Aufklärung im Betrieb einer Klinik der Maximalversorgung.

Material und Methoden In einer kontrollierten Studie wurde die Computer-gestützte Aufklärung für die CT mit Kontrastmittel hinsichtlich zeitlicher Dauer, Zufriedenheit, Auffassungsvermögen des Patienten und Alltagstauglichkeit gegen die konventionelle Aufklärung geprüft. Patienten erhielten hierzu visuelle Darstellungen der Aufklärungsinhalte und einen digital ausfüllbaren Anamnesebogen. Im Anschluss erfolgte das ärztliche Aufklärungsgespräch. In die Umfrage wurden 20 aufklärende Radiologen und 350 Patienten eingeschlossen.

Ergebnisse Eine Medien-gestützte Aufklärung wird von Radiologen und Patienten generell akzeptiert. Die zeitliche Ersparnis für den aufklärenden Arzt beläuft sich auf etwa 40 Sek. pro Aufklärungsgespräch und somit auf etwa 20 Min. täglich. Ergebnisse der Umfrage ergaben eine messbare und eine subjektiv geminderte Belastung durch Aufklärungsgespräche und eine gesteigerte Zufriedenheit bei den Radiologen. Unter den Patienten blieb die Zufriedenheit unverändert, doch es konnten im Schnitt 14% mehr Inhalte aus der Aufklärung erinnert werden.

Schlußfolgerungen Sowohl Ärzte, als auch Patienten scheinen von der Digitalisierung der Aufklärung zu profitieren. Die Durchführung im alltagsbetrieb war störungsfrei möglich. Das Patientenverständnis wird gefördert, ohne die Zufriedenheit negativ zu beeinträchtigen. Auch in höherem Alter wird die digital gestützte Aufklärung gut akzeptiert.