Rofo 2020; 192(S 01): S96
DOI: 10.1055/s-0040-1703393
Vortrag (Wissenschaft)
Management
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Verkürzung der klinischen Verweildauer (VWD) durch effizienten Einsatz der radiologischen Versorgung am Beispiel Plasmozytome

B May
1   MBM Medical-Unternehmensberatung GmbH, Geschäftsführung, Mainz
,
F Puppe
2   MSc, Lehrstuhl f. Informatik, 6 (KI), Würzburg
,
L Liman
3   MSc, Lehrstuhl f. Informatik, 6 (KI), Würzburg
,
R Riemann
4   MBM Medical-Unternehmensberatung GmbH, Informatik, Mainz
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Analyse des Potenzials zur Verkürzung der Ø VWD durch geeignete diagnostische Strategien. Verbesserung des Beitrags der Radiologie zur effizienten Unterstützung der klinischen Versorgung.

Material und Methoden Von 287 in einem Maximalversorger behandelten Plasmozytom-Patienten (2018) wurden die RIS-Daten mit den in der Klinik für Onkologie erhobenen primären Diagnosedaten (Freitexte) verknüpft und mit Hilfe des medizinischen Datenbank-Navigators PaDaWaN gezielt abgefragt: Mit welcher diagnostischen Modalität wurden in welcher Reihenfolge Patienten untersucht und wie groß war jeweils die VWD? Verwendet wurden auch Ergebnisse aus „Imaging of multiple Myeloma“, Kosmala A, Bley T, Petritsch B, RöFo 2019, 191: 805-816.

Ergebnisse 68 Patienten wurden mit diagnostischen Kaskaden untersucht, die mit CT beginnen, 12 beginnen mit MRT, 16 mit konventionellem Röntgen. Die Ø VWD der CT-Kaskaden ist um 2,25 Tage größer als die der MRT-Kaskaden. MRT-Kaskaden verwenden Ø 2,58 Modalitäten, CT-Kaskaden 3,15 und Röntgen-Kaskaden 3.34. 54 Patienten wurden ausschließlich mit CT untersucht, 39 ausschließlich mit MRT. Die VWD der CT-Fälle ist dabei um 1.44 Tage größer.

Schlußfolgerungen Die Ø VWD eines klinischen Falles hängt von der diagnostischen Strategie ab. Die Radiologie hat ein großes Potenzial zur Verkürzung der Ø VWD, wenn sie sich vom Erfüllungsgehilfen des klinischen Anforderers zum Problemlöser des klinischen Partners wandelt und die klinische Versorgung effizient unterstützt. Gemäß Kosmala, Bley, Petritsch ist die Kongruenz von klinischen und radiologischen Leistungsschwerpunkten dabei wesentlich wie auch eine möglichst kurze Turnaround-Zeit.