Rofo 2020; 192(S 01): S93
DOI: 10.1055/s-0040-1703386
Vortrag (Wissenschaft)
Uroradiologie/Urogenitaldiagnostik
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neue Visualisierung von Prostatakarzinomen durch die Verwendung spezifischer diffusionsgewichteter Bilder

H Seuß
1   Universitätsklinikum Erlangen
,
M Saake
2   Radiologisches Institut, Erlangen;
,
P Dankerl
2   Radiologisches Institut, Erlangen;
,
R Heiß
2   Radiologisches Institut, Erlangen;
,
R Janka
2   Radiologisches Institut, Erlangen;
,
A Cavallaro
2   Radiologisches Institut, Erlangen;
,
M Uder
2   Radiologisches Institut, Erlangen;
,
M Hammon
2   Radiologisches Institut, Erlangen;
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Auch in der jüngsten Iteration der PI-RADS Kriterien behält die diffusionsgewichtete Bildgebung (DWI), insbesondere in der peripheren Zone der Prostata, ihren hohen Stellenwert. Zur Interpretation dieser sind jedoch mindestens zwei Bildserien nötig, meist ein hoher b-Wert und die zugehörige ADC-Karte. Ziel dieser Studie war es mit Hilfe von zweidimensionalen (2D) Histogrammen die Eigenschaften von gesundem Gewebe und Tumoren (PCa) in der peripheren Zone der Prostata zu analysieren und aus diesen ein einzelnes verbessertes Bild (eDWI) zu generieren.

Material und Methoden Die Magnetresonanztomografien (MRT) von 14 Patienten mit PCa in der peripheren Zone wurden von zwei Radiologen analysiert. Segmentiert wurden der Tumor, die periphere Zone, die Transitionalzone und der Bildhintergrund. Aus diesen Daten wurden voxelgenaue 2D Histogramme, mit der ADC-Information auf der x-Achse und der DWI-Information auf der y-Achse, erstellt. Hieraus konnten Karten entwickelt werden mit deren Hilfe die eDWI generiert wurden. Drei Radiologen evaluierten die Untersuchungen von weiteren 56 Patienten (30 mit und 26 ohne PCA) zweimal in drei Gruppen: 1. DWI, 2. eDWI, 3. DWI+eDWI zusammen mit der zugehörigen T2-gewichteten Sequenz. Evaluiert wurden unter anderem die Sensitivität, Spezifität, die Zeitdauer und die Interreader-Variabilität.

Ergebnisse Die Sensitivität/Spezifität lag bei 0.91/0.78 (DWI), 0.85/0.88 (eDWI) und 0.97/0.88 (DWI+eDWI). Die Radiologen benötigten im Durchschnitt 29s (DWI), 26s (eDWI) und 29s (DWI+eDWI). Die Interreader-Variabilität lag bei 0.732 (DWI), 0.800 (eDWI) und 0.852 (DWI+eDWI).

Schlußfolgerungen Durch die Bilddatenanalyse von PCa-Patienten war es möglich eine Karte zu erstellen und mit derer Hilfe eDWI zu generieren. Durch die Verwendung dieser eDWI konnte zur Detektion von PCa die Spezifität auf Kosten der Sensitivität gesteigert werden. Durch die Kombination der konventionellen DWI mit der eDWI wurde sowohl die Sensitivität als auch die Spezifität verbessert werden.