Rofo 2020; 192(S 01): S92
DOI: 10.1055/s-0040-1703383
Vortrag (Wissenschaft)
Uroradiologie/Urogenitaldiagnostik
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Risikowahrscheinlichkeit und präoperative MRT-Prädiktoren für positive Prostatakarzinom-Schnittränder bei radikaler Prostatektomie

L Schimmöller
1   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
M Quentin
1   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
T Ullrich
1   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
S Dörfler
1   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
C Arsov
2   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Klinik für Urologie, Düsseldorf
,
P Albers
2   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Klinik für Urologie, Düsseldorf
,
G Antoch
1   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Analyse multiparametrischer Prostata-MRT-(mpMRI)-Untersuchungen von Patienten mit positiven Schnitträndern (PSM) des Prostatakarzinoms (PCa) im Rahmen der Roboter-assistierten radikalen Prostatektomie (RPE).

Material und Methoden Konsekutive Patienten mit PSM in einer oder mehreren Lokalisationen nach RPE und vorheriger 3T-mpMRT (T2, DWI, DCE) zur PCa-Detektion von 01/2016 bis 12/2018 wurden retrospektiv eingeschlossen. Die MRT-Daten wurden von zwei erfahrenen Befundern im Konsensus hinsichtlich PCa-Sichtbarkeit, Kapselkontaktlänge (KKL), extrakapsulärer Ausdehnung (ECE) und Lokalisation des PSM in Korrelation zur Histologie ausgewertet.

Ergebnisse 44 Patienten mit PSM wurden eingeschlossen; postoperative Tumorstadien waren 34% T2c, 25% T3a und 41% T3b. PSM wurde an der posterioren Kapsel bei 14 Patienten, anterior bei 13, basal an den Samenbläschen (SV) bei 7 und bei 16 Patienten apikal an der membranösen Urethra diagnostiziert. Die PCa-Sichtbarkeit mittels MRT lag bei 97% (n=41). Ein MRT-Korrelat für die ECE konnte in 56% (19/34), der Kontakt zur Urethra in 88% (13/16) und zu den SV in 100% (7/7) nachgewiesen werden. Die ECE war in 57% in der MRT eindeutig messbar (5,1±2,7mm); bei einer KKL von 21±13 mm.

Schlußfolgerungen PSM ergeben sich meistens apikal an der Urethra, anterior oder posterior an der Kapselbegrenzung oder basal an den SV. Die MpMRI kann PCa sehr gut visualisieren und Fälle mit einem Risiko zur PSM vorhersagen. Eine messbare ECE, die KKL und der Abstand zur membranösen Urethra sollte bei PCA-Verdacht immer im MRT-Befund berichtet werden.