Rofo 2020; 192(S 01): S88
DOI: 10.1055/s-0040-1703369
Vortrag (Wissenschaft)
Uroradiologie/Urogenitaldiagnostik
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Uroradiologie/Urogenitaldiagnostik

Neuartiges, effizientes CT-Protokoll für Urolithiasis: Niedrigdosis 150-kV-Spektral CT in Kombination mit gezieltem Dual-Energy-CT zur Steinanalyse
P Apfaltrer
1   Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Allgemeine Radiologie und Kinderradiologie, Wien
,
A Dutschke
1   Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Allgemeine Radiologie und Kinderradiologie, Wien
,
P Baltzer
1   Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Allgemeine Radiologie und Kinderradiologie, Wien
,
C Schestak
1   Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Allgemeine Radiologie und Kinderradiologie, Wien
,
M Özsoy
2   Universitätsklinik für Urologie Wien
,
C Seitz
2   Universitätsklinik für Urologie Wien
,
T Helbich
1   Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Allgemeine Radiologie und Kinderradiologie, Wien
,
H Ringl
1   Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Allgemeine Radiologie und Kinderradiologie, Wien
,
G Apfaltrer
3   Universitätsklinik für Radiologie, Klinische Abteilung für Kinderradiologie, Graz
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Evaluation eines neuartiges Niedrigdosis-CT Protokolls bei Patienten mit Urolithiasis: 150-kV-Spektral CT (Sn150kVp) in Kombination mit einem gezieltem Dual-Energy-CT (DECT) zur Steinanalyse.

Material und Methoden 232 (151 Männer, 49 ± 16,4 Jahre) Patienten mit Urolithiasis die eine Niedrigdosis CT (NCCT) bei Verdacht auf Urolithiasis entweder mit einem Dual-Source-CT-System (DSCT) der 3. Generation unter Verwendung von Sn150kVp (n= 116, Gruppe 1) oder auf einem DSCT der 2. Generation (n = 116 (Gruppe 2)) erhalten hatten wurden eingeschlossen. Für Gruppe 1 wurde eine nachfolgende DECT mit einem gezieltem Scanbereich durchgeführt. Bewertet wurde die objektive und subjektive Bildqualität und die Strahlendosis wurde verglichen.

Ergebnisse Es wurden 534 Steine (Gruppe 1: n = 242 Steine; Gruppe 2: n = 292 Steine) gefunden. In Gruppe 1 wurden alle 215 Steine im gezieltem DECT-Scan identifiziert. 11 Steine (5,12%) waren Harnsäure (UA) Steine, während 204 (94,88%) als Nicht-UA-Steine analysiert wurden. Die DE-Analyse konnte in allen geborgenen und analysierten Steinen zwischen UA- und Nicht-UA-Steinen unterscheiden. Es gab keinen signifikanten Unterschied im Signal-Rausch-Verhältnis zwischen Gruppe 1 und Gruppe 2 (p=0,819). Bei subjektiver Analyse erreichten beide Protokolle eine mittlere Likert-Bewertung von 2 (p = 0,171). Die mittlere effektive Dosis war bei kombinierter Sn150kVp- und DECT mit einem gezieltem Scanbereich (3,34 ± 1,84 mSv) signifikant niedriger als bei 120kVp-NCCT (4,45 ± 2,89 mSv) (p <0,001), was einer Dosisreduktion von 24,9% entspricht.

Schlußfolgerungen Die kombinierte Verwendung eines zinngefilterten 150-kVp-CT mit niedriger Dosis und eines DECT mit einem gezieltem Scanbereich ermöglicht eine effektive Analyse der chemischen Zusammensetzung der Urolithiasis, wobei eine signifikante Dosisreduktion mit einer hohen diagnostischen Bildqualität ermöglicht wird.