Rofo 2020; 192(S 01): S85
DOI: 10.1055/s-0040-1703361
Vortrag (Wissenschaft)
Thoraxradiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Periprozedurale Lungenbildgebung immunsupprimierter Patienten unter Stammzelltransplantation mittels kontrastmittelfreier 3D-UTE MRT

C Metz
1   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg
,
D Böckle
2   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik für Innere Medizin II, Würzburg
,
J Heidenreich
1   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg
,
A Weng
1   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg
,
T Benkert
3   Siemens Healthcare GmbH, Application Development, Erlangen
,
G Grigoleit
2   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik für Innere Medizin II, Würzburg
,
H Köstler
1   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg
,
T Bley
1   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg
,
S Veldhoen
1   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Evaluation der Lungenbildgebung mittels kontrastmittelfreier 3D-UTE MRT bei immunsupprimierten Patienten unter Stammzelltransplantation (HSCT).

Material und Methoden 23 Patienten mit Indikation für eine allogene HSCT wurden an einem 3T Scanner (MAGNETOM Prisma, Siemens Healthcare) mittels einer prototypischen 3D-UTE Sequenz unter Verwendung einer stack-of-spirals Trajektorie im Atomstopp von 13-18s vor HSCT, im Falle einer Pneumonie und bei stationärer Entlassung nach HSCT untersucht. Die akquirierten Bilddaten wurden getrennt von zwei Radiologen hinsichtlich Pleuraergüssen (PE), Milchglasinfiltraten und Konsolidierungen bewertet. Klinisch indizierte CT-Scans, die innerhalb von drei Tagen zur MRT durchgeführt wurden, wurden als Referenzuntersuchung bezüglich derselben Kriterien im Konsens bewertet.

Ergebnisse 33 MRT-Scans wurden innerhalb von drei Tagen zu einer thorakalen CT durchgeführt. Mit der 3D-UTE MRT konnten Konsolidierungen und PE mit einer hohen Sensitivität (Konsolidierungen, 89%; PE, 88%) und Spezifität (Konsolidierungen, 87%, PE, 100%) sowie einem hohen PPV (Konsolidierungen, 88%; PE, 100%) und NPV (Konsolidierungen, 84%; PE, 97%) nachgewiesen werden. Bezüglich Milchglasinfiltraten war die diagnostische Aussagekraft eingeschränkt (Sensitivität, 61%; Spezifität, 86%; PPV, 51%; NPV, 90%). Die absolute Übereinstimmung zwischen MRT und CT war hoch (81-98%). Die Interraterreliabilität war gut (Konsolidierungen, ? = 0.75; PE, ? = 0.83), abgesehen von einer moderaten Übereinstimmung bezüglich Milchglasinfiltraten (? = 0.53).

Schlußfolgerungen Mit einer CT-ähnlichen Akquisitionszeit eignet sich die kontrastmittel- und strahlenfreie 3D-UTE MRT zur Diagnostik von entzündlichen Konsolidierungen und Pleuraergüssen mit einer hohen Sensitivität, Spezifität und absoluten Übereinstimmung verglichen zur CT. Zusätzlich verbessert die 3D-UTE Sequenz gegenüber bislang publizierten Daten die Detektionsrate von Milchglasinfiltraten in der MRT und könnte künftig eine bedeutende Rolle in der Lungenbildgebung übernehmen.