Rofo 2020; 192(S 01): S74
DOI: 10.1055/s-0040-1703329
Vortrag (Wissenschaft)
Onkologische Bildgebung/Onkologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Verwendung der 18F-FDG PET/MRT zur Evaluation des Therapieansprechens von Lymphomen unter systemischer Therapie.

M Chodyla
1   Uniklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie , Essen
,
J Grüneisen
1   Uniklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie , Essen
,
B Schaarschmidt
1   Uniklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie , Essen
,
K Herrmann
2   Uniklinikum Essen, Klinik für Nuklearmedizin, Essen
,
J Kirchner
3   Uniklinikum Düsseldorf, Institut für Radiologie, Düsseldorf
,
M Forsting
1   Uniklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie , Essen
,
L Umutlu
1   Uniklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie , Essen
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Beurteilung der klinischen Anwendbarkeit von DWI-Datensätzen als strahlungsfreie Alternative zur 18F-FDG PET für die Evaluation des Therapieansprechens von Lymphomen unter Chemotherapie.

Material und Methoden 23 Patienten mit einer bekannten Lymphomerkrankung unterzogen sich vor Beginn und nach Abschluss der primär systemischen Therapie einer 18F-FDG PET/MR-Untersuchung. Für jeden Patienten wurde anhand der vorhandenen Lymphommanifestationen das Tumorstadium mittels der Deauville-Kriterien (5-Punkte Skala) festgelegt. Darüber hinaus erfolgten Messungen der Tumorgröße und Diffusionsrestriktion (ADC-Werte) der identischen Läsionen. Es wurden Änderungen der quantitativen Bildparameter unter Therapie ermittelt und die Ergebnisse mittels des Mann-Whitney-U-Testes und der ROC-Analyse zur Beurteilung des Therapieansprechens verglichen.

Ergebnisse Es wurden insgesamt 52 Lymphommanifestationen evaluiert. Anhand der Deauville-Kriterien wurde bei 11 Patienten ein Therapieansprechen (Deauville 1-2) und bei 12 Patienten ein Nicht-Ansprechen (Deauville 3-5) definiert. Lymphommanifestationen der Patienten mit einem Therapieansprechen zeigten eine Reduktion der Stoffwechselaktivität (SUVmax: -85,1%) und der Größe um -43,8% sowie einen Anstieg der ADC-Werte um +45,7%. Die prozentualen Änderungen der Läsionen von Patienten mit keinem Therapieansprechen betrugen: Tumorgröße -37,6%; SUVmax: -61,0% und ADC-Wert: +58.5%. Die korrespondierenden AUC-Werte betrugen 0,64 (Tumorgröße), 0,86 (SUVmax) bzw. 0,49 (ADCmean). Änderungen des SUVmax zwischen den beiden Gruppen wiesen signifikante Unterschiede auf (p <0,01; Tumorgröße und ADC-Werte, p >0,05).

Schlußfolgerungen Die vorliegenden Ergebnisse demonstrieren signifikante Vorteile einer Beurteilung des Tumormetabolismus von Lymphommanifestationen gegenüber einer Bestimmung der Größe und Diffusionsrestriktion, wonach eine MRT-basierte Analyse anhand von morphologischen bzw. funktionellen Daten keine suffiziente Alternative zur Evaluation des Therapieerfolges von Lymphompatienten darstellt.