Rofo 2020; 192(S 01): S56-S57
DOI: 10.1055/s-0040-1703276
Vortrag (Wissenschaft)
Muskuloskelettale Radiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Funktionale MRT-Bildgebung der Schulter: 3T MRT T2-Mapping zur Evaluation von Läsionen der langen Bizepssehne.

W Felix
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg
,
C Rehnitz
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg
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Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Ziel der Arbeit war die Evaluation des 3T MRT T2-Mappings zur Beurteilung der langen Bizepssehne bei arthroskopisch gesichert gesunden und erkrankten Patienten.

Material und Methoden 18 Patienten (mittleres Alter 52,4 ± 14,72 Jahre, 6 Frauen) mit Schulterschmerzen erhielten eine 3T MRT mit funktionalen T2-Mapping-Sequenzen vor geplanter Schulterarthroskopie. Die Bestimmung der funktionalen T2-Mapping-Werte der LBS erfolgte mittels Region-of-Interest-Analyse durch zwei unabhängige Radiologen. Unterschiede zwischen den T2-Mapping-Werten in arthroskopisch gesichert gesunden und pathologischen langen Bizepssehnen wurden mittels two-sample t-test untersucht, wobei ein 5% Signifikanzniveau angelegt wurde. Darüber hinaus wurde der inter- und intrarater correlation coefficient (ICC) zur Beurteilung des Inter- bzw. Intrareader-Agreements berechnet.

Ergebnisse Bei 8 Patienten (44,4%) wurde arthroskopisch eine Läsion der LBS diagnostiziert. Die T2-Werte in der Gruppe mit Läsionen der LBS waren signifikant höher als die T2- Werte in der arthroskopisch gesunden Subgruppe (47,9 ± 7,84 ms vs. 23,3 ± 4,63 ms; p<0,001). Die Auswertung zeigte zudem eine komplette Separation der T2-Werte; der niedrigste Messwert der erkrankten Gruppe (33,8 ms) war höher als der höchste Wert der gesunden Gruppe (29,6 ms). Alle Werte zwischen 29,6 und 33,8 ms ermöglichen eine Unterscheidung der Gruppen mit 100% Sensitivität/Spezifität. Das Interrater-Agreement war nahezu perfekt mit einem ICC von 0,99 (95% Konfidenzintervall 0,98-1,00). Ebenso zeigte sich eine nahezu perfektes Intrarater-Agreement mit einem ICC von 0,93 (95% Konfidenzintevall 0,86- 0,97) beziehungsweise 0,96 (95% Konfidenzintervall 0,97-0,99).

Schlußfolgerungen Das T2-Mapping ermöglicht die Unterscheidung von arthroskopisch gesunden langen Bizepssehnen sowie arthroskopisch gesicherten Läsionen der LBS. Ferner ermöglichen die präsentierten Grenzwerte eine Unterscheidung der beiden Gruppen mit einer Sensitivität bzw. Spezifität von 100%.