Rofo 2020; 192(S 01): S56
DOI: 10.1055/s-0040-1703274
Vortrag (Wissenschaft)
Muskuloskelettale Radiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Scherwellenelastografie (SWE) zum Therapie-Monitoring bei Plantar-Fasciitis

T Dirrichs
1   Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Aachen
,
M Gatz
2   Uniklinik RWTH Aachen, Orthopädie, Aachen
,
M Tingart
3   Uniklinik RWTH Aachen, Orthopädie, Aachen
,
M Betsch
4   Uniklinik RWTH Aachen, Orthopädie, Aachen
,
S Schrading
5   Uniklinik RWTH Aachen, Radiologie , Aachen
,
V Quack
6   Uniklinik RWTH Aachen, Ortopoädie, Aachen
,
L Bejder
2   Uniklinik RWTH Aachen, Orthopädie, Aachen
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Plantar-Fasciitis (PFis) ist ein häufiges orthop. Krankheitsbild. Diagnose und Therapie-Monitoring mit B-Mode Ultraschall (B-US) sind schwierig. Scherwellenelastografie (SWE) kann durch Ermittlung der Gewebehärte (Young’s Modulus) wichtige diagn. Informationen liefern, welche über die B-Bild-Morphologie hinausgehen: symptomatische Faszien sind weicher als asymptomatische. Bisher ist allerdings wenig über SWE zum Therapie-Monitoring bekannt. Ziel der Studie war daher, die klin. Effekte von Physiotherapie bei PFis und deren Abbildbarkeit in SWE/B-US vergleichend zu evaluieren.

Material und Methoden Prospektive Studie bei PFis-Patienten unter 3-monatiger Physiotherapie. Untersuchung vor (T0), nach 1 (T1) und nach 3 (T2) Monaten Therapie. Zu allen Zeitpunkten klin. Untersuchung + Score-Erhebung (FFI, AOFAS-Score) sowie multimod. sonogr. Untersuchung (B-US/SWE) mit 18-MHz-Linearschallkopf (Supersonic).

Ergebnisse 33 Patienten mit 43 symptomatischen PF (23 uni-, 10 bilateral). Unter Therapie signifikante (p<0.001) Verbesserung der klin. Scores (AOFAS+14, FFIPain -21, FFIFunction -18) zwischen T0 und T2. Im B-US initiale (T0) mittlere Dicke sympt. PF 4.2 (± 1.2) mm, versus 3.2 (± 0.7) mm auf der asympt. kontralateralen Seite (p < 0.001). Zu den Zeitpunkten T1 (4.2 ± 1.1 mm) und T2 (4.5 ± 1.3 mm) keine sign. Dicken-Veränderungen. In der SWE initiale (T0) mittlere Gewebehärte symptomatischer PF 59.57 (± 43.3) kPa, versus 83.23 (± 47.3) kPa auf der asympt. Seite (p<0.001). Im Gegensatz zu konstanten Befunden im B-US, signifikanter Anstieg der SWE-Werte zwischen T0 (59.57 ± 43.33 kPa), T1 (82.57 ± 47.33 kPa) und T2 (102.53 ± 47.2 kPa) (p<0.001 - 0.009), mit jeweils pos. Korrelation zu den verbesserten AOFAS/FFI-Scores (r=0.285–0.473, p<0.001–0.002).

Schlußfolgerungen 3-monatige Physiotherapie war in der Lage, die Symptome einer PFis sign. zu reduzieren. Korrelierend zur Symptom-Linderung sign. Anstieg der PF-Gewebehärte in der SWE, im Gegensatz zu B-US, mit dem keine messbaren Veränderungen darstellbar waren.