Rofo 2020; 192(S 01): S50
DOI: 10.1055/s-0040-1703256
Vortrag (Wissenschaft)
Mammadiagnostik
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einfluss von Größe, Tiefe und Lage eines Tumors auf die präinterventionelle Strain elastografie

I Papageorgiou
1   Südharz Klinikum Nordahusen, Insitut für Radiologie, Nordhausen
,
A Malich
1   Südharz Klinikum Nordahusen, Insitut für Radiologie, Nordhausen
,
A Kott
1   Südharz Klinikum Nordahusen, Insitut für Radiologie, Nordhausen
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Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Die Strainelastografie erlaubt eine Quantifizierung (strain ratio) von Gewebeeigenschaften und damit eine Dignitätsabschätzung von Lymphknoten und Brustläsionen. Die Studie analysiert den Einfluss von Größe, Tiefe und Form der Läsion auf die Strain Ratio.

Material und Methoden 459 histologisch durch sonografisch gestützte Biopsie histologisch gesicherte Läsionen wurden vor der Biopsie mittels Strainelastografie analysiert (damit blind zum histologischen Ergebnis, aber in Kenntnis des B-Bildes, 14MHz, Hitachi). Der mittlere ermittelte Tumorstrain, die Relation des Strain des Tumors zu umgebendem Fett und die Skalierung der Elastografie nach Tsukuba/Ueno wurden erfasst und statistisch zur resultierenden Histologie als Goldstandard ausgewertet (Matlab) unter Einbeziehung der Parameter Größe, Lage, Tiefe. Herzu wurde jeweils der Mittelwert aus drei unmittelbar hintereinander erfolgenden elastographischen Messungen (von immer demselben Untersucher) gebildet.

Ergebnisse Von den 257 benignen und 191 malignen Tumoren, die in einer Tiefe von 1 bis 23mm vom Transducer analysiert wurden, war die Tiefe ohne statistisch relevanten Einfluss auf die Strain Ratio (P>>0.05 Pearson`s und Spearman). Bei benignen Läsionen wurde eine positive Korrelation zur Strain Ratio ermittelt (R=0.12; P=0.06, Pearson), wie auch bei der Klassifikation nach Tsukuba (R=0.269; P<0.001). Bei malignen Läsionen konnte kein Zusammenhang ermittelt werden (P>>0.5; Pearson`s bzw. Spearman). Bei großen Läsionen >3cm ist die resultierende Genauigkeit der elastographischen Analyse mit 62% Sensitivität und 67% Spezifität am niedrigsten, bei sehr kleinen Läsionen am höchsten (70%/72%). Die Lage der Läsion wie auch die Form verblieben ohne Einfluss auf die elastographische Analyse.

Schlußfolgerungen Die Strainelastografie kann insbesondere bei kleinen sonografisch schwierig klassifizierbaren Läsionen als zusätzliches Tool präinterventionell genutzt werden, verliert bei großen Läsionen aber an diagnostischem Aussagewert.