Rofo 2020; 192(S 01): S47
DOI: 10.1055/s-0040-1703247
Vortrag (Wissenschaft)
Kopf/Hals-Diagnostik
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Etablierung eines MRT-Fast-Protokoll zur Diagnostik und im follow-up von Kopf-Hals-Tumoren

C Loberg
1   Heinrich-Heine Universität Düsseldorf, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
B Turowski
1   Heinrich-Heine Universität Düsseldorf, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
C Rubbert
1   Heinrich-Heine Universität Düsseldorf, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
J Caspers
1   Heinrich-Heine Universität Düsseldorf, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
D Jansen
1   Heinrich-Heine Universität Düsseldorf, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
M Kaschner
1   Heinrich-Heine Universität Düsseldorf, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
H Nasri
1   Heinrich-Heine Universität Düsseldorf, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Patienten mit Tumoren der Kopf-Hals Region sind häufig nach operativer und/oder strahlentherapeutischer Therapie in ihrer Compliance bei MRT-Untersuchungen aufgrund von vermehrter Salivation, Husten, Tracheotomie und bronchialer Obstruktion eingeschränkt. Daraus resultiert häufig eine eingeschränkte Bildqualität mit vermehrten Artefakten. Wir evaluierten, ob ein abgekürztes MRT-Protokoll im Vergleich zu einem Standard Protokoll eine ausreichende Diagnostische Qualität in der Primärdiagnose und im follow-up zulässt.

Material und Methoden Es erfolgte eine retrospektive Auswertung von 480 MRT-Untersuchungen von 377 Patienten die in unserem Institut eine MRT der Kopf-Hals Region erhalten haben. Dabei wurden eine axiale T2w und eine axiale T1w vor und nach Kontrastmittelgabe im Hinblick auf eine signifikante Kontrastmittelanreicherung evaluiert. Im Anschluss wurde ein Standard Protokoll (T2w, DWI, STIR, T1w vor und nach Kontrastmittelgabe in transversaler und coronarer Orientierung) ausgewertet. Die Auswertung erfolgte durch 2 unabhängige erfahrene Neuroradiologen.

Ergebnisse Die Messzeit eines Fast Protokoll war im Vergleich zu einem Standard Protokoll deutlich kürzer (9:82 Min. vs 17:53 Min.). Die Befundungszeit des Fast Protokoll war ebenfalls signifikant kürzer als die des Standard Protokoll (5:30 Minuten zu 11 Minuten) Spezifität und PPV des Fast Protokoll unterschieden sich nicht zu dem Standard Protokoll (95.3% vs 94.8%). Der NPV von Kurz- und Standardprotokoll betrug 98.9%. Die Diagnostische Genauigkeit beider Protokolle betrug 100%.

Schlußfolgerungen Die Untersuchung von Patienten mit Kopf-Hals Tumoren stellt besondere Anforderungen an die MRT Untersuchung hinsichtlich Technik und Befundung. Ein gekürztes MRT Protokoll ermöglicht eine deutliche Reduzierung der Messzeit bei hoher Spezifität und Artefaktreduktion sowie eine verkürzte Befundungszeit. Ein abgekürztes MRT Protokoll stellt eine sinnvolle Alternative mit zuverlässiger Befundaussage bei in ihrer Compliance eingeschränkten Patienten dar.