Rofo 2020; 192(S 01): S45
DOI: 10.1055/s-0040-1703241
Vortrag (Wissenschaft)
Kinderradiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vergleich von Ferumoxytol- und Gadolinium-gestütztem MRT zur Beurteilung von Sarkomen in Kindern und jungen Erwachsenen

F Siedek
1   Uniklinik Köln, Insitut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
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Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Wir verglichen Ferumoxytol (FMX)- und Gadolinium (Gd)-kontrastierte MRTs für die Beurteilung von Sarkomen in pädiatrischen und jungen erwachsenen Patienten und wollten überprüfen, ob die Tumorgröße und morphologische Eigenschaften gleichwertig mit beiden Kontrastmitteln untersucht werden können.

Material und Methoden In dieser retrospektiven Studie an pädiatrischen und jungen Patienten mit neu diagnostiziertem Knochen- oder Weichgewebssarkom mit sowohl prätherapeutischem FMX- und Gd-MRT (max. 4 Wochen Abstand) enthielten beide Protokolle T1- und T2-gew. Sequenzen. Ein Reader untersuchte Tumorvolumen und SNR sowie CNR des Primärtumors und angrenzender Gewebe mit anschließendem Vergleich zwischen FMX- und Gd-MRTs. Zudem bewerteten 4 Reader 15 diagnostische Parameter mittels einer Likert-Skala. Die Ergebnisse wurden zwischen den Readern gepoolt und zwischen FMX- und Gd-MRT-Scans verglichen. Statistische Methoden schlossen Multivariatanalysen mit verschiedenen Modellen ein.

Ergebnisse 22 Patienten erfüllten die Einschlusskriterien (15,3±5,0 Jahre; 6 weiblich). Tumorvolumen war nicht signifikant unterschiedlich in T1-LAVA (p=0,721), T1-SE (p=0,290) und T2-FSE (p=0,609) Sequenzen. Verglichen mit Gd-MRTs zeigten FMX-MRTs ein signifikant niedrigeres Tumor-SNR in T1-LAVA (p<0,001), gleiche Tumor-SNR in T1-SE (p=0,104) und T2-FSE (p=0,305), signifikant höheres Tumor-zu-Knochenmark CNR (p<0,001) in T2-FSE sowie Tumor-zu-Leber (p=0,021) CNR in T1-LAVA. KM-aufnehmendes peritumorales und Knochenmarködem waren signifikant häufiger in Gd-MRTs (p<0,001/p=0,002). Tumorthromben und Beteiligung des neurovaskulären Bündels wurden mit signifikant höherer Sicherheit in FMX-MRTs beurteilt (beide p<0,001).

Schlußfolgerungen FMX-MRTs erlauben eine gleichwertige Beurteilung der Ausdehnung von Knochen- und Weichgewebssarkomen verglichen mit Gd-MRTs mit verbesserter Beurteilbarkeit des neurovaskulären Bündels und Tumorthromben, was es zu einer berechtigen Alternative fürs Tumorstaging in pädiatrischen und jungen erwachsenen Sarkompatienten macht.