Rofo 2020; 192(S 01): S42
DOI: 10.1055/s-0040-1703232
Vortrag (Wissenschaft)
Kinderradiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Wertigkeit von Post-Processing Algorithmen für die digitale Radiografie in der Neonatologie und Pädiatrischen Intensivmedizinhres Abstracts

K Ebeling
1   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Jena, Sektion Kinderradiologie, Jena
,
P Schlattmann
2   Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Datenwissenschaften, Universitätsklinikum Jena, Medizinische Statistik und Epidemiologie, Jena
,
P Krüger
3   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Universitätsklinikum Jena, Sektion Kinderradiologie, Jena
,
H Mentzel
4   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Universitätsklinikum Jena, Sektion Kinderradiologie, Jena
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung In der digitalen Radiografie werden Post-Processing Algorithmen zur Verbesserung der Bildqualität eingesetzt. Herabgesetzt wird diese durch Streustrahlung, die SimGridTM (SG) mithilfe neuronaler Netze abschätzen und herausrechnen kann. Tube-and-Line-EnhancementTM (TLE) dient der Betonung von Kontrastunterschieden. Ziel dieser Studie war es, den Nutzen dieser Post-Processing-Algorithmen in der Neonatologie und Pädiatrischen Intensivmedizin zu evaluieren.

Material und Methoden 210 bettseitig angefertigte Röntgen-Thorax- und Abdomenaufnahmen (Samsung, GM 85) der Neonatologie (n =101, mean 30. Lebenstag) und pädiatrischen Intensivstation (n= 109, mean 6 J.) wurden mit und ohne Post-Processing (SG: 134, TLE: 76) analysiert. Mittels einer drei-stufigen Likert-Skala wurden mehrere Parameter (Trachea, zentrale/periphere/retrokardiale Gefäße, Skelett, Fremdmaterial, Rauscheindruck, Gesamtqualität, Beurteilbarkeit für Fragestellung, Bauchorgane, Darmgas, Kontrastmittel) bewertet (SPSS 25.0).

Ergebnisse Mit TLE waren Fremdmaterial (OR:136,11, p<0,05) und Skelett (OR:34,92, p<0,05) deutlich besser beurteilbar, während Rauscheindruck und Gesamtqualität schlechter bewertet wurden. Unter Einsatz von SG wurde schon bei Kindern ab einem Jahr eine signifikante Bildverbesserung gezeigt (OR:4,48, p=0,001); dies gilt besonders für die Beurteilung von Skelett (OR=4,18, p<0,05), Trachea (OR:4,12, p=0,001), Fremdmaterial (OR:3,19, p=0,001) und Darmgasverteilung (OR:8,27, p=0,01). Bei Früh- und Neugeborenen wurde keine Verbesserung der Bildqualität erreicht (OR:0,47, p=0,008).

Schlußfolgerungen TLE gestattet in der Neonatologie und pädiatrischen Intensivmedizin eine signifikant bessere Beurteilung von Fremdmaterialien. SG bietet ein differenzierteres Spektrum in der Bildverbesserung, allerdings erst bei Kindern jenseits der Neonatalperiode.