Rofo 2020; 192(S 01): S41
DOI: 10.1055/s-0040-1703229
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Detektion und Delineation maligner Leberläsionen nach konventioneller transarterieller Chemoembolisation: Intraprozedurale C-Bogen-CT (IP-CBCT) vs. Multi-Detektor-CT (MDCT)

T Vogl
1   Uniklinik Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a.M.
,
L Alizadeh
1   Uniklinik Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a.M.
,
N Nour-Eldin
1   Uniklinik Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a.M.
,
N Naguib
1   Uniklinik Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a.M.
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Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Beurteilung der neuesten intraprozeduralen CT-Technologie (IP-CBCT) im Vergleich zur postprozeduralen Multidetektor-CT (MDCT) für die Bildgebung des Volumens nach konventioneller transarterieller Chemoembolisation (cTACE) bei Leberläsionen bezüglich der diagnostischen Bildqualität und Lipiodolanreicherung im Tumor.

Material und Methoden Bei 114 Patienten (63 Frauen/51 Männer) mit 126 cTACE-Sitzungen wurde post-interventionell IPC-CBCT (4s, 220°, 366 Bilder, Scanlänge 17,5 cm) und 4 bis 6 Stunden später eine native MDCT (120 kV, 76 mAs, 273 Bilder, Scanlänge 22,6 cm) durchgeführt. 18 Patienten wurden mit hepatozellulärem Karzinom (HCC), 96 Patienten mit hepatischen Metastasen unterschiedlicher Primärtumoren behandelt. Retrospektiv wurden Anzahl und Größe der Läsionen und Lipiodolanreicherung evaluiert und mit der prä-interventionellen MRT verglichen. Die Bildqualität (IQ) wurde qualitativ im Konsens mit zwei erfahrenen Radiologen mittels einer Likert-Skala (0-4) bewertet.

Ergebnisse Für die IP-CBCT wurden signifikant bessere qualitative IQ-Scores von 3,1 ± 0,7 für die Delineation der Läsion gegenüber 2,4 ± 0,9 für MDCT erzielt (p<0,05). Für die allgemeine IQ wurde das IP-CBCT mit 3,0 ± 0,6 bewertet vs. 3,1 ± 0,4 für MDCT (p> 0,05). Das Lipiodol-verstärkte Läsionsvolumen korrelierte in 95,5% mit der MRT bei der IP-CBCT vs. 78,33% bei der MDCT (p<0,05) wegen des Auswaschphänomens. Eine vollständige Auswaschung wurde nach durchschnittlich 3,2 Stunden bei 14% der Patienten (n=16) beobachtet. Die MDCT lieferte keine zusätzlichen diagnostischen Informationen über nicht zielgerichtete Lipiodol-Akkumulation oder andere Komplikationen.

Schlußfolgerungen Post-Lipiodol-CBCT ermöglicht eine ausreichende diagnostische Bildqualität und präzise Informationen zur zielgerichteten- und nicht zielgerichteten Embolisation und zur Erfassung möglicher Komplikationen. Eine prospektive randomisierte Studie wird empfohlen und ist geplant.