Rofo 2020; 192(S 01): S40
DOI: 10.1055/s-0040-1703225
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Endovaskuläres Simulator-Training: ein Mittel, um die Begeisterung von Medizin-Studenten für die interventionelle Radiologie zu steigern.

F Stöhr
1   Universitätsmedizin Mainz, Radiologie, Mainz
,
S Schotten
1   Universitätsmedizin Mainz, Radiologie, Mainz
,
M Pitton
1   Universitätsmedizin Mainz, Radiologie, Mainz
,
C Dueber
1   Universitätsmedizin Mainz, Radiologie, Mainz
,
F Schmidt
2   Universität Mainz, Qualitätssicherung und -entwicklung, Mainz
,
N Hansen
3   Uniklinik Köln, Radiologie, Köln
,
B Baeßler
4   Uniklinik Zürich, Radiologie, Zürich
,
R Kloeckner
1   Universitätsmedizin Mainz, Radiologie, Mainz
,
D Pinto dos Santos
3   Uniklinik Köln, Radiologie, Köln
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Interventionelle Radiologie (IR) ist zwar ein wachsendes, aber weiterhin unterrepräsentiertes Fachgebiet im Medizinstudium. Wir haben untersucht, ob endovaskuläres Simulatortraining die Begeisterung von Medizinstudenten für IR erhöhen und so Nachwuchsproblemen entgegenwirken kann.

Material und Methoden Insgesamt haben 305 8.-Semester-Studenten an dieser prospektiven, bizentrischen Cross-over-Studie teilgenommen und einen 90-minütigen IR-Kurs absolviert. Der Kurs selbst bestand aus einem Seminar- sowie einem Praxis-Teil mit Übungen am Simulator. Mittels Fragebögen wurde u.a. "das Interesse an IR", "das Wissen über IR", "die Attraktivität von IR als Fach" sowie "die Wahrscheinlichkeit, selbst später in IR tätig zu sein" abgefragt. Die Fragebögen wurden vor dem Kurs, nach dem Seminar sowie nach dem Praxis-Teil beantwortet; die Fragen selbst wurden auf einer 7-stufigen Likert-Skala bewertet.

Ergebnisse Sowohl das Seminar als auch der Simulator-Teil führten zu einer signifikanten Verbesserung in allen o.g. Themengebieten im Vergleich zum Vortest: "Interesse in IR" (Vortest 5,2 vs. post-Seminar/post-Simulator 5,5/5.7), "Wissen über IR" (Vortest 2,7 vs. post-Seminar/post-Simulator 5,1/5,4), "Attraktivität von IR als Fach" (Vortest 4,6 vs. post-Seminar/post-Simulator 4,8/5,0) sowie "Wahrscheinlichkeit, selbst später in IR tätig zu sein" (Vortest 3,3 vs. post-Seminar/post-Simulator 3,8/4,1). Obwohl sowohl Seminar als auch Simulator zu einer Verbesserung führten, war der Effekt signifikant stärker für den Simulator-Teil (p<0,05 für alle o.g. Themengebiete).

Schlußfolgerungen Simulator-Training führt zu einem signifikanten Begeisterungszuwachs von Medizin-Studenten für IR. Die Implementierung von strukturierten IR-Kursen in das Medizinstudium zu einem möglichst frühen Zeitpunkt sollte der erste Schritt sein, um Studenten für IR zu begeistern.