Rofo 2020; 192(S 01): S28
DOI: 10.1055/s-0040-1703189
Vortrag (Wissenschaft)
Herzdiagnostik/Gefäßdiagnostik
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

4D Fluss MRT – Messung der aortalen Wandschubspannung: Crossover Analyse zirkadianer Unterschiede, unterschiedlicher Scanner und Beschleunigungsmethoden

A Stroth
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
A Reiber
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
L Quest
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
N Kirschke
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
M Sieren
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
J Barkhausen
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
A Frydrychowicz
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
T Oechtering
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
P Ulloa
2   Institut für Medizintechnik, Universität Lübeck,, Lübeck
,
J Graessner
3   Siemens Healthcare GmbH, Healthcare, Hamburg
,
N Jin
4   Siemens Healthcare GmbH, Healthcare, Chicago
,
H Kooijmann
5   Philips GmbH, Philips GmbH, Hamburg
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
21. April 2020 (online)

 

Zielsetzung Die Wandschubspannung (WSS) ist ein wissenschaftlich etablierter Parameter zur Messung der kinetischen Energie am Gefäßwandendothel Pathologische Veränderungen sind mit Atherosklerose und Entstehung von Aneurysmata assoziiert. Es war das Ziel, die Reproduzierbarkeit der WSS-Messung an MRT Scannern unterschiedlicher Hersteller, im zirkadianen Verlauf und mit verschiedenen Beschleunigungstechniken zu untersuchen.

Material und Methoden 8 gesunde Probanden (25±3 Jahre, 5♀) wurden mittels einer 4D Fluss Sequenz mit abgestimmten Scanparametern in zufälliger Reihenfolge an 3T MR-Scannern Ingenia (Philips, MR1) und Magnetom Skyra (Siemens, MR2) abends in direkter Folge untersucht. Je Scanner erfolgte eine Messung mit paralleler Bildgebung (SENSE, GRAPPA, Beschleunigungsfaktor BF 3), eine zweite mit Compressed Sensing (CS, BF 7). 12 Stunden nach der 2. Messung wurden alle Messungen wiederholt, um auf zirkadiane Unterschiede zu testen. Die gemittelte WSS (WSSmean) und der WSS-Gradient (WSSgrad) wurden in 7 Konturen, welche an reproduzierbaren Landmarken platziert wurden, mit GTFlow (Gyrotools) bestimmt. Die statistische Auswertung erfolgte mittels Bland-Altman-Analyse und Angabe des relativen Fehlers als Mittelwert ± Standardabweichung [%].

Ergebnisse Messungen an MR1 ergaben verglichen mit MR2 um 16±30% höhere Werte für WSSmean und 18±53% höhere Werte für WSSgrad. Die zirkadiane Analyse zeigte für WSSmean 16±30% und für WSSgrad 45±79% größere Werte abends. Die Verwendung von CS unterschätzte WSSmean um 3±20% (MR1) bzw. 12±16% (MR 2) und WSSgrad um 2±33% (MR1) bzw. 3±39% (MR 2).

Schlußfolgerungen Unsere Crossover-Studie zeigt, dass WSS-Messungen zwischen Scannern, Tageszeiten und Beschleunigungstechniken deutlich variieren. Die Daten belegen die Notwendigkeit, für Verlaufs- oder Vergleichsbeurteilungen strikte Disziplin bezüglich der verwendeten Beschleunigungsp rotokolle, Tageszeiten und Scanner einzuhalten und den Vergleich mit Angaben in der Literatur mit Vorsicht durchzuführen.