Rofo 2020; 192(S 01): S23
DOI: 10.1055/s-0040-1703173
Vortrag (Wissenschaft)
Herzdiagnostik/Gefäßdiagnostik

4D-Fluss MRT bei Marfan Patienten: Einfluss der Aortenwurzelgeometrie auf den aortalen Blutfluss

Authors

  • A Lenz

    1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
  • F von Düring

    1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
  • J Weinrich

    1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
  • C Riedel

    1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
  • M Sinn

    1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
  • H Kooijman

    2   Philips GmbH Hamburg
  • B Schönnagel

    1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
  • G Adam

    1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
  • Y von Kodolitsch

    3   Universitäres Herz- und Gefäßzentrum UKE Hamburg, Klinik und Poliklinik für Kardiologie, Hamburg
  • P Bannas

    1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
 

Zielsetzung Ziel der Studie war es, einen möglichen Zusammenhang zwischen der Geometrie der Aortenwurzel und dem aortalen Blutfluss bei Patienten mit Marfan Syndrom mittels 4D-Fluss MRT zu untersuchen.

Material und Methoden Die thorakale Aorta wurde bei 15 Patienten (38,3±14,3 Jahre) mit genetisch gesichertem Marfan Syndrom mittels 4D-Fluss MRT bei 3 Tesla untersucht. Der Grad helikaler und vortikaler Flussveränderungen in der aszendierenden Aorta wurde anhand einer 3-Punkte Skala beurteilt (0: keine, 1: Rotation<360º, 2: Rotation>360º). Zusätzlich wurde die Wandschubspannung (N/m2) in der aszendierenden Aorta bestimmt. Die Form der aszendierenden Aorta wurde in i) normkalibrig, ii) lokalisierte anulo-aortale Ektasie oder iii) generalisierte anulo-aortale Ektasie (jeweils 5 Patienten) eingeteilt. Die Ergebnisse wurden statistisch mittels ungepaartem t-Test bzw. Mann-Whitney U Test verglichen.

Ergebnisse Im Vergleich zu Patienten mit einer normkalibrigen Aorta zeigten Patienten mit einer generalisierten Ektasie eine signifikant stärkere Ausprägung von Vortices in der aszendierenden Aorta (0,0±0,0 vs. 1,8±0,44; p<0,01). Dagegen war die Wandschubspannung in der aszendierenden Aorta bei einer generalisierten Ektasie im Vergleich zu einer normalen Aortenwurzel signifikant reduziert (0,66±0,13 N/m2 vs. 0,44±0,11 N/m2; p=0,02). Es ergaben sich keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen Patienten mit lokalisierter anulo-aortaler Ektasie (Vortex-Grad: 0,0±0,0 Wandschubspannung: (0,57±0,08 N/m2) und den beiden anderen Gruppen (alle p>0.05).

Schlußfolgerungen Unsere 4D-Fluss MRT Pilotstudie zeigt, dass sich die aortalen Blutflussprofile in Abhängigkeit von der Geometrie der Aortenwurzel unterscheiden. Der klinische Wert der 4D-Fluss MRT als Imaging Biomarker bei Marfan Patienten zur Vorhersage der Zunahme der Aortendiameter muss in einem größeren Patientenkollektiv untersucht werden.



Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York