Rofo 2020; 192(S 01): S16-S17
DOI: 10.1055/s-0040-1703150
Vortrag (Wissenschaft)
Gastro- und Abdominaldiagnostik
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

MRT-basiertes Mapping des extrazellulären Volumens der Milz zur nicht-invasiven Bestimmung des Pfortaderdruckes.

N Mesropyan
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik , Bonn
,
A Isaak
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik , Bonn
,
A Faron
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik , Bonn
,
M Praktiknjo
2   Universitätsklinikum Bonn, Medizinische Klinik I, Bonn
,
C Jansen
3   Universitätsklinikum Bonn, Medizinische Klinik I, Bonn
,
D Kütting
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik , Bonn
,
S Nowak
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik , Bonn
,
C Meyer
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik , Bonn
,
M Sprinkart
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik , Bonn
,
W Block
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik , Bonn
,
U Attenberger
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik , Bonn
,
D Thomas
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik , Bonn
,
P Kupczyk
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik , Bonn
,
J Luetkens
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik , Bonn
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Portale Hypertension ist bei Patienten mit Leberzirrhose mit dem Auftreten von Komplikationen, wie Ösophagusvarizenblutung, Aszites, hepatischer Enzephalopathie assoziiert. Die invasive Druckmessung der Pfortader eignet sich aufgrund des Risikoprofils, insbesondere bei multimorbiden Patienten, nicht zum langfristigen Monitoring. Ziel der Studie war es zu untersuchen, ob sich das extrazelluläre Volumen (ECV) der Milz zur nicht-invasiven Druckbestimmung der Pfortader eignet.

Material und Methoden In dieser prospektiven Studie wurden Patienten mit Indikation zur Anlage eines transjugulären protosystemischen Shunts (TIPS) präinterventionell mittels MRT bei 1,5 Tesla untersucht. Die T1-Relaxationszeiten der Milz und der Aorta wurden vor und 10 Minuten nach Gabe eines extrazellulären Kontrastmittels unter Verwendung einer abdominellen Modified Look-Locker Inversion recovery Sequenz bestimmt und das ECV berechnet. Die Bestimmung des Pfortaderdrucks erfolgte invasiv mittels Druckkatheter während der TIPS-Anlage. Zusätzlich wurde der portosystemische Druckgradient bestimmt.

Ergebnisse Es wurden 30 Patienten (21 Männer; Alter: 57 11 Jahre) eingeschlossen. Die Indikation für die TIPS waren therapierefraktärer Aszites (n= 23) und Ösophagusvarizenblutung (n=7). Das mittlere Zeitintervall zwischen MRT und TIPS-Anlage betrug 10 12 Tage. Das Milz ECV war signifikant mit dem Pfortaderdruck (r=0,70; P<0,001) und dem portosystemischen Druckgradienten (r=0,45; P=0,019) korreliert. Die nativen T1 Relaxationszeiten der Milz zeigten keine Korrelation mit den Druckwerten (P jeweils >0.05).

Schlußfolgerungen Bei Patienten mit fortgeschrittener Leberzirrhose war das ECV der Milz mit invasiven Druckmessungen der Pfortader korreliert. Das ECV stellt daher einen möglichen, neuen nicht-invasivem Marker des Pfortaderdrucks dar. Weitere prospektive Studien sollten das ECV der Milz zur nicht-invasiven Druckbestimmung über eine größere Bandbreite von Druckverhältnissen untersuchen und das prädiktive Potential des potentiellen neuen Markers evaluieren.