Rofo 2020; 192(S 01): S12
DOI: 10.1055/s-0040-1703136
Vortrag (Wissenschaft)
Ganzkörperdiagnostik/Kohortenstudien
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bestimmung von Fettinfiltration in der Skelettmuskulatur mittels Dual-Energy-CT und MRT-R2* chemical shift Relaxometrie

I Molwitz
1   Klinik und Poliklinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
,
R Fischer
2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
,
M Leiderer
3   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
,
J Yamamura
4   Unversitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Evaluation der Anwendung einer Dual-Energy-Computertomografie (DECT) Leberfettapplikation auf die Skelettmuskulatur im Vergleich zur Magnetresonanztomografie (MRT).

Material und Methoden In 10 Patienten (61 ± 15 Jahre), die eine kontrastmittelgestützte DECT (SOMATOM Force, Siemens, München, Germany) des Abdomens (100/Sn150 kV) erhalten hatten, wurde der Fettanteil in der Skelettmuskulatur über eine kommerziell erhältliche Leberfettapplikation (Fat Map®, Syngovia, Siemens, München, Deutschland) auf virtuell nativen Bildern (Liver VNC®, Syngovia) quantifiziert. Im Abstand von 1-4 Tagen zur DECT wurden 3 Tesla MRT (Ingenia®, Philips Medical Systems, Best, The Netherlands) Untersuchungen mit 3-D sechs Echo Gradientenechosequenzen dieser Patienten durchgeführt. Der Fettanteil wurde in 34 Messregionen in der autochthonen Rückenmuskulatur und im Musculus gluteus maximus mittels R2* chemical shift Relaxometrie (Pfeifer et al., 2015) bestimmt. Die statistische Auswertung erfolgte mittels Pearson Korrelation und Bland-Altman Analyse.

Ergebnisse Die DECT und MRT korrelierten stark miteinander (r = 0,85 autochthon, r = 0,93 gluteal, p < 0.01). Der Mittelwert der Messdifferenzen zwischen beiden Techniken betrug 2,5 % ± 4,4 % (autochthon) und 1,6 % ± 3,6 % (gluteal). Die niedrigsten Fettanteile wies eine 33-jährige post-partale Patientin ohne Grunderkrankungen auf, die höchsten Fettwerte zwei 80- und 81-jährige Patienten.

Schlußfolgerungen Kommerziell verfügbare Leberfettquantifizierungsapplikationen scheinen auch zur Detektion von klinisch relevanter fettiger Infiltration der Skelettmuskulatur geeignet. Der Einfluss von in der DECT detektierter fettiger Degeneration der Skelettmuskulatur auf das klinische Outcome der Patienten, wie für die Sarkopenie bekannt, bedarf weiterer Untersuchungen.