Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(04)
DOI: 10.1055/s-0039-3403398
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Expression von Immunbiomarkern bei Patientinnen mit uterinem Leiomyosarkom

R Schwameis
1   Abteilung für Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien
,
C Bekos
1   Abteilung für Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien
,
S Aust
1   Abteilung für Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien
,
S Polterauer
1   Abteilung für Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien
,
C Grimm
1   Abteilung für Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien
,
A Reinthaller
1   Abteilung für Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien
,
S Dekan
2   Abteilung für Pathologie, Medizinische Universität Wien
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
07 April 2020 (online)

 

Einleitung: Das uterine Leiomyosarkom (uLMS) ist eine sehr seltene Erkrankung (Inzidenz 0,37) mit einer hohen Mortalität (5-Jahresüberleben 30%). Seit einigen Jahren wird die Immuntherapie mittels Checkpoint-Inhibitoren in der Behandlung gynäkologischer Malignome eingesetzt. Die Anzahl der Tumor infiltrierenden Lymphozyten (TILs) und die Expression von PD-1 bzw. PD-L1 scheinen in Studien einen prädiktiven Wert in der Behandlung mit Checkpoint Inhibitoren zu besitzen. Bei Patientinnen mit uLMS wurden bisher diesbezüglich nur wenig Daten präsentiert. Diese Studie hatte als Ziel die Anzahl an TILs und die Expression von PD-1 und PD-L1 in unterschiedlichen Tumorarealen und Tumorläsionen bei Patientinnen mit uLMS zu untersuchen.

Material und Methode: In diese Studie wurden alle Patientinnen eingeschlossen, die auf Grund eines uLMS an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde in den Jahren 1991 bis 2017 behandelt wurden, und von denen zum Zeitpunkt der Studie wenigstens 2 verschiedene Tumorklötzchen unterschiedlicher Tumorareale verfügbar waren. Die Tumore wurden unter Verwendung des BOND Polymere Refine Detection Kit DS9800 immunhistochemisch untersucht und analysiert. Das Vorliegen von TILs wurde untersucht und es wurden CD-4, CD-8, PD-1, und PD-L1 quantifiziert.

Ergebnisse: Insgesamt konnten 28 Tumorklötzchen (whole tissue sections) von 14 Patientinnen untersucht werden. Es zeigte sich im Bereich der Tumorstromagrenze eine vermehrte Infiltration von TILs. CD-4, CD-8, PD-1, und PD-L1 positiv zeigten sich 23%, 44%, 5,5% und 14% der TILs. Das Vorliegen von TILs und das Expressionsmuster war äußerst heterogen, beispielhaft zeigten 2 Tumoren einer Patientin wesentliche Differenzen bei der PD-L1 Expression (1% und 45% der TILs).

Schlussfolgerung: Das uLMS ist nicht nur histologisch, sondern auch immunologisch ein sehr heterogener Tumor. Für eine exakte molekularpatholgische Charakterisierung des Tumors ist bei Vorliegen mehrerer Tumorformationen eventuell die immunhistochemische Aufarbeitung jeder einzelnen Läsion notwendig.