Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(04)
DOI: 10.1055/s-0039-3403397
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Nutzen einer endozervikalen Kürettage unmittelbar nach einer Konisation

H Rinner
Abteilung für Gynäkologie, Krankenhaus Barmherzige Brüder Graz
,
J Trost
Abteilung für Gynäkologie, Krankenhaus Barmherzige Brüder Graz
,
D Schilcher
Abteilung für Gynäkologie, Krankenhaus Barmherzige Brüder Graz
,
C Schauer
Abteilung für Gynäkologie, Krankenhaus Barmherzige Brüder Graz
,
P Lang
Abteilung für Gynäkologie, Krankenhaus Barmherzige Brüder Graz
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
07 April 2020 (online)

 

Einleitung: Zervikale intraepitheliale Neoplasien (CIN) bilden die Vorstufen zum Zervixkarzinom.

Die operative Therapie der höhergradigen CIN besteht meist aus einer Konisation, gefolgt von einer ECC (Endozervikalen Kürettage). Da nur wenige Daten bezüglich des Nutzens einer ECC unmittelbar nach einer Konisation vorliegen, war es das Ziel dieser retrospektiven Studie, den Bedarf einer ECC nach einer Konisation zu evaluieren.

Material und Methode: Es wurden insgesamt 150 Patientinnen miteingeschlossen, bei denen im Jahr 2018 eine Konisation an der Abteilung für Gynäkologie, des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Graz, durchgeführt wurde. Bei 113 der 150 Konisationen wurde anschließend eine ECC durchgeführt. Die histologischen Ergebnisse der Koni und der endozervikalen Kürettagen wurden unter anderem im Hinblick auf die in sano/non in sano Resektionen, CIN-Klassifikationen, auffällige/unauffällige ECC und Folgeeingriffe nach der Konisation analysiert.

Ergebnisse: Bei 16 der 113 ECC (14,2%) wurde ein auffälliger histologischer Befund beschrieben. Bei 10 der 16 auffälligen ECC (62,5%) zeigte auch die Histologie des Konus eine non in sano Resektion. Bei 5 (31,25%) brachte die endozervikale Kürettage eine Befunderweiterung, da in der Histologie eine in sano Resektion des Konus beschrieben war. In einer ECC (6,25%) wurde ein auffälliger Befund beschrieben, jedoch wurde in der Histologie des Konus keine Pathologie beschrieben. Bei 3 der 6 ECC (50%) bei denen durch die Kürettage eine Befunderweiterung oder die Diagnosestellung erfolgte, wurde eine Hysterektomie durchgeführt.

Schlussfolgerung: Da bezüglich des Nutzens einer ECC unmittelbar nach einer Konisation eine inkonklusive Datenlage vorliegt, soll durch eine prospektive Studie anhand eines größeren Patientenkollektivs genauer der Bedarf einer ECC analysiert werden.