Osteologie 2020; 29(01): 60
DOI: 10.1055/s-0039-3402866
5. MuSkiTYR
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Mortalität und Refrakturrisiko nach Hüftfraktur in Österreich unter antiresorptiver Therapie

M Behanova
1   Hanusch-Krankenhaus der WGKK und im Unfallkrankenhaus Meidling der AUVA, 1. Medizinische Abteilung im Hanusch-KH, Ludwig Boltzmann-Institut für Osteologie, Vienna, Austria
,
B Reichardt
2   Burgenländische Gebietskrankenkasse, Behandlungsökonomie, Eisenstadt, Austria
,
Tanja A. Stamm
3   Institut für Outcomes Research, Zentrum für Medizinische Statistik, Informatik und Intelligente Systeme, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
,
J Zwerina
1   Hanusch-Krankenhaus der WGKK und im Unfallkrankenhaus Meidling der AUVA, 1. Medizinische Abteilung im Hanusch-KH, Ludwig Boltzmann-Institut für Osteologie, Vienna, Austria
,
K Klaushofer
1   Hanusch-Krankenhaus der WGKK und im Unfallkrankenhaus Meidling der AUVA, 1. Medizinische Abteilung im Hanusch-KH, Ludwig Boltzmann-Institut für Osteologie, Vienna, Austria
,
R Kocijan
1   Hanusch-Krankenhaus der WGKK und im Unfallkrankenhaus Meidling der AUVA, 1. Medizinische Abteilung im Hanusch-KH, Ludwig Boltzmann-Institut für Osteologie, Vienna, Austria
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Publication History

Publication Date:
25 February 2020 (online)

 

Einleitung Wir untersuchten die Unterschiede im Überleben von Patienten nach einer Hüftfraktur (HF) und das Risiko für eine nachfolgende HF bei Patienten, die mit Denosumab (DMAB), oralen oder intravenösen Bisphosphonaten (oBPs, iBPs) behandelt worden waren, und bei Patienten, die keine antiresorptiven Therapien erhalten hatten.

Methode Wir verwendeten Daten von allen Patienten in Österreich im Alter von ≥ 50 Jahren, die zwischen 2012 und 2016 eine HF erlitten hatten. Diese Gruppe wurde bis 2017 bezüglich einer nachfolgenden HF und der Gesamtmortalität nachbeobachtet. Cox-Regressionsmodelle wurden für die Berechnung des Mortalitätsrisikos angewendet.

Ergebnisse Insgesamt wurden 54.145 Patienten mit Hüftfrakturen beobachtet (1.919 oBP; 1.870 iBP; 555 DMAB und 42.795 unbehandelte Patienten) und über einen Median von 22,6 Monaten (26,2) nachbeobachtet. Patienten, die mit antiresorptiven Medikamenten behandelt wurden, hatten eine signifikant längere Überlebenszeit als Patienten ohne Behandlung. Die Überlebenswahrscheinlichkeit nach 12 Monaten für mit DMAB behandelten Männern lag bei 89 %, während sie für unbehandelte Männer 73 % betrug; für Frauen, die mit iBP behandelt worden waren, waren es 93 % – ohne Behandlung 85 %. Durch die Behandlung mit iBPs wurde das Sterberisiko bei Frauen um 17 % gesenkt (HR 0.83, 95 % CI 0.71-0.98, p = 0,023). Für DMAB und oBP waren die Ergebnisse statistisch nicht signifikant. Ein höheres Risiko für eine nachfolgende HF wurde bei Frauen mit DMAB (Subdistribution Hazard Ratio 1.77, 95 % CI 1.08-2.91) und mit iBP (SHR 1.81, 95 % CI 1.35-2.41), bei Männern mit oBP (SHR 2.89, 95 % CI 1.58-5.30) beobachtet.

Diskussion Unsere Ergebnisse lassen darauf schließen, dass bei Frauen eine Therapie mit intravenös verabreichten BPs – verglichen mit keiner Therapie – die Lebensdauer der Patienten verlängert.

Keywords Hüftfraktur, Bisphosphonate, Denosumab, Mortalität

Korrespondenzadresse Martina Behanova, Ludwig Boltzmann-Institut für Osteologie, Hanusch-Krankenhaus der WGKK und im Unfallkrankenhaus Meidling der AUVA, 1. Medizinische Abteilung im Hanusch-KH, Heinrich Collin Str. 30, 1140 Vienna, Österreich, Germany

E-Mail martina.behanova@osteologie.lbg.ac.at