Tierarztl Prax Ausg G Grosstiere Nutztiere 2019; 47(05): 333
DOI: 10.1055/s-0039-1697713
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Entwicklung einer Wanderlarvenfalle zur Bekämpfung des Kleinen Beutenkäfers

K Stief
1   Landratsamt Heidenheim, Fachbereich 32, Veterinärwesen und Verbraucherschutz
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Publication Date:
18 October 2019 (online)

 

Einleitung:

Der Kleine Beutenkäfer, wissenschaftlich Aethina tumida, kommt ursprünglich aus Afrika, südlich der Sahara. Außerhalb seines ursprünglichen Verbreitungsgebietes bedroht er die Bienenhaltung und Bienenzucht. Mit den bisherigen Bekämpfungsmaßnahmen gelingt es nicht, den Käfer in Europa auszurotten. Die meisten bisherigen Fallen versuchen die Käfer im Bienenstock zu sammeln. Es gibt auch Ansätze, den Käfer am Eindringen in den Bienenstock zu hindern. Diese sind aber bisher nur begrenzt erfolgreich. Effektiv kann man den Entwicklungszyklus nur unterbrechen, indem man verhindert, dass sich die Wanderlarve im Boden verpuppen kann.

Material und Methoden:

Die Grundidee zur Wanderlarvenfalle war eine Auffangwanne, die unter die Beute gestellt wird, sodass die Larven, die aus dem Flugloch, aus den Bodenlöchern und anderen undichten Stellen der Beute kriechen, aufgefangen werden. Im ersten Versuch wurde die Wandergeschwindigkeit der Larven gemessen. Hierbei konnte eine Reisegeschwindigkeit von 1 m in 4 Minuten ermittelt werden. Das ergibt 1 km in 72 Stunden. In weiteren Versuchen wurden verschiedene Wandaufbauten für die Fallenwanne ausprobiert. Dabei stellte sich heraus, dass die trockene Larve praktisch keine Senkrechten überwinden kann. Ist die Larve jedoch feucht, durch beispielsweise mit ausgetretenem fermentiertem Honig, gelingt es ihr, alle Arten von Winkeln zu überklettern. In einem 3. Versuch wurde die Maschenweite für ein Gitter am Wasserablauf der Falle bestimmt.

Schlussfolgerung:

Unter Berücksichtigung dieser Erkenntnisse konnte eine Falle entwickelt werden, die den Entwicklungszyklus des Käfers effektiv unterbricht, billig hergestellt, zuverlässig eingesetzt und kontrolliert werden kann.