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DOI: 10.1055/s-0039-1697285
Beeinflussung von säuresensiblen Kanälen und Serotoninrezeptoren im Ösophagus durch STW5 und Omeprazol
Publication History
Publication Date:
09 September 2019 (online)
Hintergrund:
Schmerz ist ein Kardinalsymptom der Refluxösophagitis (GERD) und wird dem Säurereflux zugeordnet. Serotonin (5-HT) als Ligand der 5-Hydroxytryptaminrezeptoren (5-HTR) kann säuresensible Ionenkanäle (ASIC) aktivieren. Da die Genexpression von ASIC4 sowie verschiedener 5-HTR Subtypen in der ösophagalen Rattenmukosa vergleichbar moduliert wird [1, 2] postulierten wir, dass ASICs und 5-HTR gemeinsam an der schnellen Schmerzlinderung durch STW5, einem pflanzlichen Kombinationspräparat, oder dem PPI Omeprazol (O) beteiligt sind.
Ziel:
Vergleichende Untersuchung der Gen- und Proteinexpression der ASICs, der 5-HTR, des Serotonintransporters (SERT) sowie von 5-HT im GERD-Rattenmodel [1] und in humanem Ösophagusgewebe.
Methode:
Gewebeproben des Ösophagus der Ratte sowie Humanproben wurden mittels Western Blot und Immunhistologie auf die Präsenz von ASICs, SERT, 5-HTR und 5-HT untersucht. Die Rattenproben stammten aus unserem GERD-Modell [1], die Humanproben von klinisch gut charakterisierten GERD-Patienten (endoskopisch unauffällig (n = 18); entzündet (n = 16)).
Ergebnis:
Rattengewebe mit induzierter GERD zeigten einen kleinen, aber signifikanten Anstieg der Genexpression von ASIC-Subtyp 4 (3.8f), HTR2A (3f), HTR2B (6.6f), HTR7 (9.3f) (p < 0,001) und eine Reduktion von SERT (-2.4f, p < 0,001) verglichen mit „normalem“ Gewebe. In mit STW5 (2 ml/kg) oder O (30 mg/kg) behandelten Geweben zeigte sich eine Herunterregulierung von ASIC 4 (-4,8f, -4f; p < 0,0001), HTR2A (-5.4f, -3.9f) HTR2B (-7.9f, 3.7f) und HTR7 (p < 0,0001). Die Reduktion von HTR7 durch O (-6.8f) war geringer ausgeprägt als von STW5 (-15.4f) und nicht vergleichbar mit der Hochregulierung während der Entzündung. In den Humanbiopsien konnte ASIC4 in unauffälligen und in entzündeten Gewebeproben nachgewiesen werden, 5-HT jedoch nur in entzündetem Gewebe. Die Ergebnisse der Western Blots von ASIC4, den HTR-Subtypen und SERT unterstützen die Genexpressionsdaten sowie die Hypothese eines Zusammenwirkens der Akteure in der oesophagealen Schmerzempfindung.
Literatur:
[1] Abdel-Aziz H et al. Mol Med 2015; 21: 1011 – 1024
[2] Ulrich-Merzenich G et al. Planta Med 2016; 81(S 01): S1-S381