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DOI: 10.1055/s-0039-1697275
Cystitis – mikrobiomschonende Phytotherapie zur Einsparung von Antibiotika. Aktuelle Daten aus einer Fachpraxis für Urologie
Publication History
Publication Date:
09 September 2019 (online)
Hintergrund:
Antibiotika werden seit Jahrzehnten als Ersttherapie zur Behandlung von Harnwegsinfekten eingesetzt. Diese Behandlung wird jedoch zunehmend schwieriger. Gemäß dem Drug Resistance Index wird eine weltweite Zunahme der Antibiotikaresistenzen beobachtet [1]. Diese sind allerdings keine Neuerscheinung des 21. Jahrhunderts. Resistenzgene gegen Penicillin/Vancomycin wurden schon im Stuhl von Mumien gefunden. Die Entwicklung neuer Antibiotika(-klassen) bleibt daher eine dauerhafte Herausforderung. Bei der Behandlung von Harnwegsinfekten ist der Einsatz der Kombination einer Phyto- mit einer mikrobiologischen Therapie in Form einer Stufentherapie in unserer Praxis Standard. Diese Therapieansätze werden in den S3-Leitlinien für Harnwegsinfekte berücksichtigt, wenn auch noch nicht im Detail verstanden. Der Einfluss des Mikrobioms [2] auf die Antibiotikaresistenzentwicklung rückt zunehmend in den Fokus.
Ziel der Arbeit ist die Dokumentation des Behandlungsverlaufs von mindestens 20 Patientinnen mit Harnwegsinfekten, die sich einer Kombination von Phyto- und mikrobiologischer Therapie in Umsetzung der S3-Leitlinien unterziehen, um zukünftige klinische Studien besser planen zu können.
Methode:
Im Real Life Setting werden die klinischen Symptome sowie die Behandlung der Patientinnen dokumentiert mit besonderem Augenmerk auf Antibiogrammverläufe und die Antibiotikaeinnahme. Daten werden in Form einer erweiterten Fallstudie aufbereitet.
Vorläufige Ergebnisse:
Der kombinierte Einsatz von Phyto- und mikrobiologischer Therapie reduziert nicht nur Antibiotika, sondern auch die Multiresistenzlage. Symptome, wie Drang und Schmerzen nehmen deutlich ab.
Schlussfolgerung:
Die Kombination von Phyto- und mikrobiologischer Therapie kann ein erfolgversprechender Ansatz in der Infektbehandlung sein. Es sind größere klinische Studien erforderlich, um die Wirkmechanismen sowohl einzeln als auch für die Kombination der Therapien detaillierter zu untersuchen.
Literatur:
[1] Tamadonfar KO et al. Microbiology Spectrum 7(3):BAI-0014 – 2019
[2] Turnbaugh P et al. Nature 2007; 449(7164): 804 – 810