Zeitschrift für Phytotherapie 2019; 40(S 01): S9
DOI: 10.1055/s-0039-1697265
Plenarvorträge
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Arzneipflanzen und antitumorale Therapien – zum aktuellen Stand der Synergieforschung

GS Ulrich-Merzenich
1   Medizinische Klinik III, AG Synergieforschung u. Experimentelle Medizin, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
09 September 2019 (online)

 

Kombinationstherapien sind inzwischen Standard bei der Behandlung von Tumorerkrankungen. Gleichzeitig geht die Anwendung konventioneller Chemotherapeutika zunehmend zurück zugunsten von zielgerichteten Therapieregimen und Immuntherapien. Hier können Phytotherapeutika eine Rolle spielen. Pflanzen sind Vielstoffgemische und damit „Multitarget-Medikamente“. Sie wirken häufig immunmodulatorisch. Es wird angenommen, dass ca. 60% der zugelassenen und derzeit neu entwickelten Medikamente für die Behandlung von Krebs oder Infektionskrankheiten direkt oder indirekt pflanzlichen Ursprungs sind [1]. In der alleinigen Anwendung ist ihre pharmakologische Potenz (Wirkstärke) jedoch häufig zu gering. So ist es nicht verwunderlich, dass Phytopharmaka – von pflanzlichen Inhaltsstoffen bis hin zu phytopharmazeutischen Zubereitungen – als adjuvante Therapieansätze sowohl in der Tumorbehandlung, aber insbesondere auch in der Sekundärprävention untersucht werden [2]. Aktuelle Evidenzen aus klinischen und präklinischen Studien bei Darmkrebs, Zervix- und Mamakarzinom werden vorgestellt mit besonderem Augenmerk auf nachgewiesene synergistische Wirkungsweisen, einschließlich einer kurzen Einführung in Methoden der Synergieforschung [3].

Literatur:

[1] Newman DJ et al. J Nat Prod 2016; 79: 629 – 661

[2] Ulrich-Merzenich GS. Synergy 2014; 1: 59 – 69

[3] Fu J et al. Synergy 2016; 3: 15 – 30