Ultraschall Med 2019; 40(S 01): S78-S79
DOI: 10.1055/s-0039-1696014
Poster
Postersitzung – Intv. Ultraschall/Gefäße
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sonografische Darstellung einer aktiven Blutung des Ramus transversus der Arteria circumflexa femoris lateralis links

M Rösli
1   Merian Iselin Klinik, Ortho-Notfall, Basel, Switzerland
,
E Schöll
1   Merian Iselin Klinik, Ortho-Notfall, Basel, Switzerland
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
28. August 2019 (online)

 

Fragestellung:

Falldarstellung einer 98-jährigen Patientin, welche unserer Notfallaufnahme aus einem Altersheim zugewiesen wurde, nachdem sie am Morgen des Untersuchungstages auf das linke Gesäß gestürzt war. Seither fand sich eine progrediente Schwellung gluteal links sowie bewegungsabhängige Schmerzen in der linken Hüfte, wodurch die linksseitige Beinbelastung nicht mehr möglich war. Das konventionelle Röntgen bei Notfallaufnahme von der linken Hüfte sowie die Beckenübersicht zeigten keine ossären Verletzungen. Zur weiteren Diagnostik und Entscheid über die weitere Therapie wurde eine Ultraschalluntersuchung der Hüfte durchgeführt.

Methodik:

Die initiale sonografische Darstellung der Schwellung über der linken Hüfte erfolgte mit einer Konvex-Sonde (Mindray TE5, C5 – 2 s) und zeigte im B-Bild ein fast kugelförmiges Hämatom von 4,9 × 5 x 4,9 cm direkt unterhalb und dorsal des Trochanter major. Wegen Größenprogredienz der Schwellung wurde eine Stunde später eine weitere Sonografie durchgeführt, welche zeigte, dass die Ausdehnungen des Hämatoms auf 6,4 × 5,3 × 5,3 leicht zugenommen hatten. Die farbcodierte Doppler-Sonografie (FKDS), welche bei dieser Untersuchung nun ebenfalls eingesetzt wurde, wies inmitten des hypoechogenen Hämatoms eine kontinuierliche Pulsation auf, welche die aktive Blutung in das Hämatom hinein bewies. Daraufhin erfolgte der Entscheid, eine Computertomografie mit Kontrastmitteldarstellung der Blutung zu veranlassen, bei welcher die Verletzung des Ramus transversus der Arteria circumflexa femoris lateralis gezeigt werden konnte.

Zoom
Abb. 1: Sonografische Darstellung der aktiven glutealen Blutung und Nachweis in der Kontrastmittel-CT

Ergebnisse:

Bei nachgewiesener Blutung im oben angegebenen Bereich entschied man sich für eine konservative Therapie mit Kompressionsverband der Glutealregion. Die Patientin wurde 3 Tage stationär aufgenommen. Der Hämoglobinwert, welcher bei Aufnahme 12,5 g/dl war, wurde überwacht und war bei Austritt stabil bei 11,0 g/dl.

Schlussfolgerung:

Die FKDS oberflächennaher Hämatome kann aktive Blutungen detektieren und damit die weiteren diagnostischen und therapeutischen Entscheidungen beeinflussen. In unserem Fall hätte die initiale Darstellung der aktiven Blutung mittels FKDS die Anlage des Kompressionsverbandes beschleunigt und das Hämatom minimieren können.