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DOI: 10.1055/s-0039-1696000
Kardiovaskuläres Profilscore in Patienten mit nicht- immunologischem Hydrops fetalis und kardialen Anomalien
Publication History
Publication Date:
28 August 2019 (online)
Fragestellung:
Kardiale Anomalien, wie strukturelle Herzfehler und Herzrhythmusstörungen, sind bei nicht-immunologischem Hydrops fetalis (NIHF) eine häufige assoziierte Pathologie. Das kardiovaskuläre Profilscore (CVPS) wurde zur Evaluation der myokardialen Dysfunktion in Feten mit NIHF durch Falkensammer eingeführt. Im Rahmen dieser Studie wurde untersucht, ob das CVPS bei Patienten mit NIHF und kardialen Anomalien mit dem fetalen Outcome korreliert.
Material und Methode:
In dieser retrospektiven Studie wurden Feten mit NIHF und kardialen Anomalien, unabhängig von dem Präsenz anderer struktureller oder genetischer Komorbiditäten, eingeschlossen. Ausschlusskriterien waren unvollständige Daten und Patientinnen die sich für einen medikamentösen Schwangerschaftsabbruch entschieden haben. Fünf verschiedene Parameter wurden evaluiert: Hydrops, Kardiomegalie, myokardiale Funktion, Dopplerflussprofil der Arteria umbilicalis und Dopplerflussprofil der Vena umbilicalis and Ductus venosus. Zwei Punkte wurden pro Parameter für den Normalbefund vergeben. Bei pathologischen Befunden wurden, abhängig von dessen Schweregrad, einer oder zwei Punkte abgezogen. Die perinatale Mortalität wurde als intrauteriner Fruchttod oder Tod in den ersten sechs Lebensmonaten definiert. Das CVPS wurde pro Fet einmal erhoben.
Ergebnisse:
Von insgesamt 90 Patienten, die sich zwischen 2008 und 2018 in der Pränatalabteilung der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz mit der Diagnose NIHF vorstellten, wiesen 17 kardialen Anomalien auf. Elf davon erfüllten die Ein- und Ausschlusskriterien und konnten in die Analyse eingehen. Das mittlere Gestationsalter bei der Berechnung des Scores war 28+5 SSW. Intrauteriner Fruchttod wurde in einem Fall beobachtet (9%). Drei Feten sind postnatal verstorben (27,3%). Die restlichen sieben haben mindestens sechs Monate überlebt (63,6%). Das mediane CVPS betrug 6,8. Überlebende Feten hatten signifikant höhere CVPS Werte (Median 7,9) als nicht überlebende (Median 5,3, p = 0,009).
Schlussfolgerung:
Bei Feten mit NIHF und kardialen Anomalien zeigte sich eine positive Korrelation zwischen CVPS und fetalem Outcome. Somit erscheint das CVPS, bei dieser selektionierten Patientenpopulation, ein zuverlässiger prognostischer Marker zu sein. Die prospektive Erhebung des CVPS bei allen NIHF Patienten wird Ziel unseren zukünftigen Studien sein.