Ultraschall Med 2019; 40(S 01): S70
DOI: 10.1055/s-0039-1695991
Poster
Postersitzung – Onkologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Untersuchung des Therapieansprechens von Non-Hodgkin- und Hodgkin-Lymphomen mittels dynamischer kontrastmittelunterstützter Sonografie (DCE-US)- eine prospektive Pilotstudie (LYMDCEUS- 2017)

C Trenker
1   Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Klinik für Hämatologie, Onkologie und Immunologie, Marburg, Germany
,
J Kuempel
2   Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Interdisziplinäres Ultraschallzentrum, Marburg, Germany
,
N Timmesfeld
3   Ruhr-Universität Bochum, Abteilung für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Bochum, Germany
,
A Neubauer
1   Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Klinik für Hämatologie, Onkologie und Immunologie, Marburg, Germany
,
C Görg
4   Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Klinik für Gastroenterologie, Marburg, Germany
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
28. August 2019 (online)

 

Problemstellung:

Prospektive Pilot-Studie zur Beurteilung des Therapieansprechens von Hodgkin- (HD) und Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL) mittels dynamischer kontrastmittelunterstützter Sonografie (DCE-US).

Patienten und Methodik:

Von Mai 2017- Mai 2018 wurden n = 15 Patienten (n = 8 männliche; n = 7 weibliche) mit histologisch gesicherter Diagnose eines HD/NHL B-Bild-sonografisch und mittels kontrastmittelunterstützter-Sonografie an festgelegten Zeitpunkten (Tag (D) 0,3,7,14,30 nach Therapiestart) untersucht. Das Enhancement wurde anschließend mittels Bracco-VUE Boxâquantifiziert. Anhand des DCE-US-Messparameters Area-under-the-curve (AUC) wurden ROC-Kurven erstellt. Nach Therapieansprechen im PET-CT/CT wurden Responder (n = 12) und Non-Responder (n = 3) unterschieden. Tumorgröße und Enhancementintensität jedes Untersuchungszeitpunkts wurden bei Therapie-Respondern/Non-Respondern mit dem Ausgangsbefund (D0) verglichen.

Ergebnisse:

Histopathologisch zeigten sich n = 2 HD, n = 8 aggressive- und n = 5 indolente NHL. 8 Lymphome waren peripher, n = 7 abdominell lokalisiert. Responder zeigten im Vergleich zu D0 an D3 einen medianen AUC-Abfall von 0,4% bei gleichbleibender Tumorgröße, gefolgt von einem AUC-Anstieg an D7 (+25,2%; Größendifferenz:-0,7 cm), sowie an D14 (+45,3%; Größendifferenz:-2,7 cm). An D30 zeigte sich erneut ein AUC-Abfall von 44% (Größendifferenz:-2,7 cm). Non-Responder wiesen an D3 einen medianen AUC-Abfall von 51,5% auf (Größendifferenz: 0 cm), an D7 von 59,4% (Größendifferenz: -0,6 cm), an D14 einen Anstieg von 36,9% (Größendifferenz:-1,2 cm) und an D30 einen Abfall von 77,9% (Größendifferenz: -0,8 cm). In der Subgruppenanalyse der Responder (peripher n = 6 vs. abdominell n = 6), zeigten periphere Lymphome (PL) einen stetigen AUC-Abfall (D3:-0,4%; D7:-2,1%, D14:-30,8%; D30:-67,6%). Abdominellen Lymphome (AL) zeigten an D3 einen Abfall (-17,8%), gefolgt von einem AUC-Anstieg an D7 (+53%) und D14 (+72,5%), bei finalem (D30) AUC- Abfall (-18%).

Schlussfolgerung:

Die Bracco Vue-Boxâstellt eine Methode zur Quantifizierung des Kontrastmittelenhancements bei Lymphomen dar. Responder und zunächst auch Non-Responder weisen an D30 eine Größenreduktion (-2,7 cm versus -0,8 cm) auf, jedoch keine signifikanten Unterschiede in der DEC-US (p = 0,18). Paradoxerweise zeigten AL bei Respondern an D7 und D14, sowie Non-Responder an D14 zunächst eine Zunahme des Kontrastmittelenhancements. DCE-US scheintzur Beurteilung des Therapieansprechens von Lymphomen wenig hilfreich zu sein.