Motivation zur wissenschaftlichen Weiterbildung aus Sicht von Teilnehmenden aus den Gesundheitsfachberufen

Im Teilprojekt des BMBF-geförderten Verbundprojekts „Aufbau berufsbegleitender Studienangebote in den Pflege- und Gesundheitswissenschaften“ (PuG) (FKZ 16OH22034) an der Jade Hochschule, werden Weiterbildungsangebote entwickelt, um die wissenschaftliche Evidenz vermehrt in die Praxis zu bringen. Diese Angebote richten sich u.a. an Weiterbildungsinteressierte aus den Therapie- und Gesundheitsfachberufen. Um Rückschlüsse für die Passgenauigkeit der Angebote zu ziehen und eine nachhaltige Implementierung zu sichern, ist es wichtig, die Motivation der bisherigen Teilnehmenden näher zu betrachten.

Für die Teilnahme an den Modulen wurden die Weiterbildungsinteressierten aufgefordert, ein informelles Motivationsschreiben einzureichen. Diese wurden aus drei Moduldurchläufen mithilfe einer zusammenfassenden Inhaltsanalyse nach Mayring (2014) durch induktive Kategorienbildung ausgewertet. Dabei wurde den Fragen nachgegangen, welche Beweggründe, Erwartungen und Ziele die Teilnehmenden haben, um an einem berufsbegleitenden Weiterbildungsangebot teilzunehmen.

Die Teilnehmenden (n = 39, davon drei männlich) waren zum Zeitpunkt der Modulteilnahme zwischen 21 und 60 Jahre alt und in einem Gesundheitsfachberuf tätig. Die qualitative Analyse zeigte, dass die größte Motivation für eine Teilnahme die Erweiterung und Vertiefung des Wissensstands ist, vor allem durch aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und die Möglichkeit, das neue Wissen in ihrem Praxisalltag anzuwenden. Sie beabsichtigen so, ihre Arbeitsqualität zu verbessern.

Die Herausforderungen sind nun, den individuellen Kenntnisstand der Teilnehmenden zu berücksichtigen, um Ansatzpunkte für aktuelle in der therapeutischen Praxis relevante Fragestellungen zu identifizieren und dabei die Verknüpfung von Theorie und Praxis zu gewährleisten. Da eine Verstetigung der Module in den hochschulischen Regelbetrieb beabsichtigt wird, ist die Berücksichtigung der Nachhaltigkeit auf struktureller, wie inhaltlicher Ebene wichtig, um einen Beitrag zu einer qualitätsgesicherten und zeitgemäßen Heilmittelversorgung zu leisten.