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DOI: 10.1055/s-0039-1694555
Analyse der vorzuhaltenden Ressourcen zur Bewältigung eines Massenanfalls von Verletzten in einem Krankenhaus
Publication History
Publication Date:
23 August 2019 (online)
Einleitung:
Ein Krankenhaus ist ein wichtiger Akteur, um ein Massenanfall von Verletzten (MANV) zu bewältigen. Derzeit wird der gesetzlich geforderte Einsatz- und Alarmplan klinikintern konkretisiert. Eine detaillierte Vorhaltung von Materialien existiert nicht. Um die derzeit geplanten Handlungsempfehlungen und der materiellen Ressourcen einzuschätzen, soll am Beispiel eines Krankenhaus der Schwerpunktversorgung ein Verfahren zur Einschätzungen der Vorhaltungen anhand vorherrschender Empfehlungen erprobt werden.
Methode:
Für die Ist-Analyse der strukturellen und materiellen Vorhaltungen der Untersuchungseinrichtung wurden Checklisten erstellt, welche den aktuellen Empfehlungen zur Vorbereitung eines MANV entsprechen. Neben dem Einsatz- und Alarmplan wurden die Prozesse zur Vor- und Nachbereitung betrachtet. Zur Erhebung der Kostenpunkte wurden Material- und Personalkosten aufgeschlüsselt. Grundlage der Berechnungen sollen Bestands- und Preislisten sein. Die aufgewendete Arbeitszeit wurde mit den hausinternen, berufsgruppenbezogenen Stundensatzlöhnen berechnet.
Ergebnisse:
Die Anwendung der Checklisten ergab in der Untersuchungseinrichtung, dass eine Sicherheitskonzeption und Vorgaben beispielsweise zum Ablauf bei einem MANV vorhanden waren, zur Sichtung der eintreffenden Patienten und zur Errichtung von sichtungsspezifischen Behandlungsbereichen. Fehlend sind feste Abläufe für die Bearbeitung des Einsatz- und Alarmplanes sowie die Benennung eines Beauftragten für diesen Prozess. Die Kostenanalyse ergab klinikspezifische Werte für das Personal rund 4.000 € und rund 18.500 € für das Material.
Diskussion:
Die Ergebnisse zeigen, dass mittels der gewählten Erhebungsmethode die organisatorische und materielle Vorbereitung eines Krankenhauses für den MANV eingeschätzt werden kann. Ein Verbesserungspotential zeigte sich bspw. durch die Einführung eines Kennzahlensystems und fester Bearbeitungsprozesse mit definierten Verantwortungspositionen. Mithilfe kontinuierlichen Evaluationsverfahren ist der Grad der Verbesserung zu eruieren.