Gesundheitswesen 2019; 81(08/09): 710-711
DOI: 10.1055/s-0039-1694502
Kongresstag 2: 17.09.2019
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Partizipative Bewegungsförderung an Campusuniversitäten über Planungsgruppen – Erfahrungen aus zwei Hochschulen

J von Sommoggy
1   Medizinische Soziologie, Institut für Epidemiologie und Präventivmedizin, Universität Regensburg, Regensburg
,
S Tittlbach
2   Institut für Sportwissenschaft, Universität Bayreuth, Bayreuth
,
J Horter
2   Institut für Sportwissenschaft, Universität Bayreuth, Bayreuth
,
J Loss
1   Medizinische Soziologie, Institut für Epidemiologie und Präventivmedizin, Universität Regensburg, Regensburg
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Publication Date:
23 August 2019 (online)

 

Einleitung:

In Deutschland erfüllen nur ca. 50% der Erwachsenen die nationalen Bewegungsempfehlungen, die Sitzzeiten sind sehr hoch. Auch Akademiker/innen und Studierende sitzen übermäßig viel und bewegen sich zu wenig. Partizipative Maßnahmen im Setting Hochschule können Alltagsbewegung von Studierenden fördern. Empfohlen wird eine Kombination aus verhaltens- und verhältnispräventiven Maßnahmen.

Methode:

Im Projekt „Smart Moving“ wurden 09/2018 an zwei Campus-Universitäten Planungsgruppen gegründet. In ihnen sollen Akteur/innen aus dem Setting (Studierende, Lehrende, Verwaltungsvertreter/innen) Maßnahmen entwickeln, die Alltagsbewegung am Campus erleichtern. Die Sitzungen der Planungsgruppen (04/2019: n = 7, fortlaufend) werden vom Projektteam moderiert und mit Fokus auf Kapazitätsaufbau semistandardisiert dokumentiert, die Dokumentationen analysiert.

Ergebnisse:

Erste Auswertungen zeigen, dass durch gezielte Ansprache von potenziell bewegungsinteressierten Settingmitgliedern jeweils aktive Planungsgruppen (10 – 15 TN pro Universität) mit niedriger Fluktuation gegründet werden konnten. Diese treffen sich regelmäßig (alle 1 – 2 Monate), übernahmen schnell Verantwortung, steuerten Ressourcen bei und nutzten Netzwerke. Eine längere Vorlaufphase (Bedarfserhebungen, Ideenwettbewerb) halfen bei der Gewinnung engagierter Akteur/innen. Erste Projektideen werden von Mitgliedern der Planungsgruppen umgesetzt, z.B. Erstellung eines Videos für bewegte Pause in Vorlesungen, Bau/Anschaffung von Stehpulten, motivierende großflächige Aufkleber auf Aufzügen, Nutzung einer Campus-App für Hinweise auf Bewegungsorte, Bewegungs- und Sportpartnerbörse.

Diskussion:

Im Setting Hochschule ist es gut gelungen, Vertreter aus Studium, Lehre und Verwaltung zu gewinnen, die sich in einer Planungsgruppe für Bewegung engagieren möchten, und selbständig Projektideen entwickeln und umsetzen. Die zuvor umgesetzte ausführliche Bedarfsanalyse half bei der Identifizierung von Teilnehmer/innen und der Priorisierung von Projektideen.