Gesundheitswesen 2019; 81(08/09): 699
DOI: 10.1055/s-0039-1694467
Kongresstag 2: 17.09.2019
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Familien-SCOUT – Entwicklung und Evaluation einer komplexen phasen- und sektorenübergreifenden Intervention für Familien mit krebskrankem Elternteil

N Ernstmann
1   Universitätsklinikum Bonn, Bonn
,
TH Brümmendorf
2   Klinik für Hämatologie, Onkologie, Hämostaseologie und SZT, Medizinische Fakultät, Universitätsklinik RWTH Aachen, Aachen
,
F Geiser
1   Universitätsklinikum Bonn, Bonn
,
A Icks
3   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf
,
A Karger
4   Universitätsklinik Düsseldorf, Düsseldorf
,
A Petermann-Meyer
5   Universitätsklinikum Aachen, Aachen
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Publication History

Publication Date:
23 August 2019 (online)

 

Einleitung:

Erkrankt ein Elternteil mit minderjährigen Kindern an Krebs, sind häufig alle Familienmitglieder stark belastet. Bislang mangelt es an Unterstützungsangeboten für betroffene Familien. Ziel des Projektes ist es, eine komplexe psychosoziale Intervention für diese Familien zu entwickeln und zu evaluieren. Die Intervention soll die Familien durch phasen- und sektorenübergreifende Beratung, Information und Begleitung auf der emotionalen, sozialen und kommunikativen Ebene unterstützen.

Methode:

Es handelt sich um ein durch den Innovationsfonds gefördertes Projekt der Universitätskliniken Aachen (Konsortialführung), Bonn und Düsseldorf in Kooperation mit der TK, der AOK Rheinland/Hamburg, dem Caritasverband Aachen sowie der Klinik Bad Oexen. Das Evaluationskonzept sieht ein quasi-experimentelles Kontrollgruppendesign mit einer Interventions- und einer Kontrollgruppe vor. Die Evaluation basiert auf drei Säulen: Standardisierte Befragung der Familienmitglieder an drei Prä- und Postmesszeitpunkten, Verknüpfung der Befragungsdaten mit Sekundärdaten der beteiligten Krankenkassen für eine gesundheitsökonomische Evaluation und semi-strukturierte Interviews mit einem Teil der betroffenen Familien. Primärer Endpunkt ist eine HADS-Reduktion von mindestens 1,6 zwischen T0 und T2. N = 560 Familien sollen eingeschlossen werden. Die Studiendurchführung und die Entwicklung und Durchführung der Intervention werden durch ein engmaschiges Monitoring begleitet.

Ergebnisse:

Die Studie befindet sich derzeit in der Datenerhebungsphase. Zum Zeitpunkt des Kongresses können Fragestellung, Hypothesen, Studiendesign, Intervention, Variablen und Auswertungsplan dargestellt werden.

Diskussion:

Nach Abschluss der Evaluation werden belastbare Erkenntnisse zur Wirksamkeit der Intervention für die Zielgruppe sowie Erfahrungen mit der Implementierung der Intervention in Modellregionen vorliegen. Anhand der Ergebnisse kann die Möglichkeit der Übernahme der Versorgungsleistung in den GKV-Leistungskatalog geprüft werden.