Gesundheitswesen 2019; 81(08/09): 684
DOI: 10.1055/s-0039-1694417
Kongresstag 2: 17.09.2019
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Inanspruchnahme der Früherkennungsuntersuchungen für Kinder in Deutschland. Ergebnisse der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS)

C Schmidtke
1   Robert Koch-Institut, Berlin
,
B Kuntz
1   Robert Koch-Institut, Berlin
,
A Starker
1   Robert Koch-Institut, Berlin
,
T Lampert
1   Robert Koch-Institut, Berlin
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Publication History

Publication Date:
23 August 2019 (online)

 

Einleitung:

Die Untersuchungen zur Früherkennung von Krankheiten („U-Untersuchungen“) zählen zu den wichtigsten Präventionsmaßnahmen im Kindesalter. Betrachtet wird die Teilnahme an den U-Untersuchungen und deren zeitliche Entwicklung über die letzten zehn Jahre.

Methoden:

Die Analysen basieren auf Daten der KiGGS-Studie aus den Jahren 2003 – 06 (KiGGS Basis), 2009 – 12 (KiGGS Welle 1) und 2014 – 17 (KiGGS Welle 2). In KiGGS Welle 2 wurden die Eltern analog zu den früheren Erhebungen gefragt: „Welche Früherkennungsuntersuchungen haben Sie für Ihr Kind in Anspruch genommen?“ (n = 13.799). Neben Prävalenzen für Jungen und Mädchen werden Unterschiede nach sozioökonomischem Status der Familie und Migrationshintergrund ausgewiesen.

Ergebnisse:

Nach Daten von KiGGS Welle 2 liegen die Teilnahmequoten an den meisten Früherkennungsuntersuchungen bei über 95%. Kinder aus Familien mit niedrigem sozioökonomischen Status und Kinder mit beidseitigem Migrationshintergrund nehmen die Früherkennungsuntersuchungen etwas seltener wahr. Im Vergleich zu den Ergebnissen der vorangegangenen Erhebungen fällt auf, dass die Teilnahme an den UUntersuchungen in den letzten zehn Jahren deutlich zugenommen hat.

Diskussion:

Die gestiegene Inanspruchnahme bei den Früherkennungsuntersuchungen und auch die Verringerung der sozialen Unterschiede in den Teilnahmequoten werden durch die Ergebnisse der Einschulungsuntersuchungen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes bestätigt. Diese Entwicklungen können mit verschiedenen Maßnahmen in Verbindung gebracht werden, wie z.B. der in den Bundesländern eingeführten Erinnerungs- und Meldeverfahren.