Gesundheitswesen 2019; 81(08/09): 675
DOI: 10.1055/s-0039-1694389
Kongresstag 2: 17.09.2019
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Messung der emotional-affektiven Haltung zur Arbeit: die Skala zum Work Engagement im COPSOQ

HJ Lincke
1   Freiburger Forschungsstelle für Arbeitswissenschaften – FFAW GmbH, Freiburg
,
A Haug
2   FFAW GmbH, Freiburg
,
A Lindner
2   FFAW GmbH, Freiburg
,
I Nolle
3   Freiburger Forschungsstelle für Arbeitswissenschaften (FFAW) GmbH, Freiburg
,
M Vomstein
2   FFAW GmbH, Freiburg
,
M Nübling
4   FFAW: Freiburger Forschungsstelle für Arbeitswissenschaften GmbH, Freiburg
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 August 2019 (online)

 

Einleitung:

Im COPSOQ soll mit der Skala zum Work Engagement neben der Zufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen die emotional-affektiven Haltung von Beschäftigten bei der Arbeit beleuchtet werden können. Work Engagement wird als wichtiger Einflussfaktor auf die Job performance diskutiert.

Methode:

Im Jahr 2017 wurde der Copenhagen psychosocial questionnaire (COPSOQ) deshalb um die Skala „Work Engagement“ erweitert. Die drei skalenbildenden Items wurden von Schaufeli und Bakker 2003 aus der Utrecht Work Engagement Scale (UWES) übernommen (Antworten fünfstufig Likert-skaliert mit Punktwerten zwischen 0 – 100). Es wurden Angaben von rd. 75.000 Befragten aus der COPSOQ-Datenbank der FFAW GmbH ausgewertet.

Ergebnisse:

Die Skala zum Work Engagement zeigt ein Cronbach's alpha von 0,86 für die drei Items und ist somit hoch reliabel. In der Korrelation mit COPSOQ-Skalen zur Beanspruchung zeigt Work Engagement eine größere Nähe zu Zufriedenheits-Faktoren als zu Gesundheits-Faktoren. In der Korrelation mit Arbeitsbelastungen wird wiederum die eigenständige Rolle deutlich: Die Bedeutung der Arbeit, die Entwicklungsmöglichkeiten und die Rollenklarheit können – wie schon von Schaufeli und Bakker beschrieben – als enge Korrelate identifiziert werden (Pearson's r = 0,38 bis 0,53).

Diskussion:

Work Engagement zeigt eine Relation zu anderen psychischen Faktoren als die Zufriedenheit und bringt die Motivlage der Beschäftigten zum Ausdruck kommt, mit der sie ihre Arbeit verrichten. Weitere Analysen und die betrieblichen Settings müssen zeigen, inwieweit Work Engagement eine entwicklungsfähige Ressource ist.