Gesundheitswesen 2019; 81(08/09): 666
DOI: 10.1055/s-0039-1694360
Kongresstag 1: 16.09.2019
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sexuelle Gesundheit von Migrant*innen aus Sub-Sahara-Afrika

P Mayamba
1   Aids-Hilfe Essen e.V., Essen
,
C Santos-Hövener
2   Robert Koch Institut, Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Berlin
› Institutsangaben
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. August 2019 (online)

 

Einleitung:

Die Aidshilfe Essen e.V. (AE) engagiert sich bereits seit 2010 im Bereich HIV/STIs und Migration, insbesondere für betroffene Migrant*innen aus Subsahara-Afrika (MiSSA). Sie hat sich für Ziel gesetzt die MiSSA-Community flächendeckend mit spezifischen Angeboten wie z.B. HIV-Prävention und Beratung zu erreichen und dadurch für die Verbesserung ihrer Gesundheit zu sorgen.

Methoden:

In 2016 haben wir in enger Kooperation mit dem Robert Koch-Institut sowie Einrichtungen und Gesundheitsämtern vor Ort im Rhein-Ruhr-Gebiet die Studie zu sexueller Gesundheit mit Migrant*innen aus Subsahara-Afrika (MiSSA-Studie) durchgeführt, in der 25 Peer Researcher Teilnehmende rekrutierten. Ziel dieses Beitrags ist es, die Herausforderungen und Erfolge dieser Studie zu reflektieren.

Ergebnisse:

Innerhalb der MiSSA-Community kam es zu aktiver Partizipation; auch andere Kooperationen vor Ort wurden verstärkt. Die Ressourcen aus den Communities wurden adäquat genutzt und gefördert; Akteure aus den Communities wurden im Peer-to-Peer-Ansatz geschult, was zu einer guten Erreichbarkeit verschiedener afrikanischer Communities im Rahmen der Studie führte (697 Teilnehmende im Rhein-Ruhr-Gebiet). In der AE wurde der Prozess der interkulturellen Öffnung ausgebaut, und einige Peer Researcher sind nun in Präventions- und Beratungsarbeit vor Ort und landesweit eingebunden. Allerdings fehlte die Finanzierung, um mehr Städte im Rhein-Ruhr-Gebiet zu erreichen und langfristig Präventionsmaßnahmen umsetzen zu können.

Diskussion:

Die MiSSA-Studie im Rhein-Ruhr-Gebiet war eine Revolution, hat viele Einrichtungen und Verbänden sensibilisiert und war somit ein (weiterer) Türöffner für Präventionsarbeit in den Communities. Partizipation war der Schlüssel zum Erfolg des Projekts; durch die Einbindung von Peer Researchern aus den Communities und die flächendeckende Verbreitung des Themas HIV/STIs wurde die Erreichbarkeit diverser Zielgruppen ermöglicht.