Gesundheitswesen 2019; 81(08/09): 653
DOI: 10.1055/s-0039-1694317
Kongresstag 1: 16.09.2019
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Health in all Policies bei Kindern und Jugendlichen – entwickelt es sich als Grass Roots auf kommunaler Ebene oder braucht es einen Whole of Government und einen Whole of Society Approach?

R Geene
1   Berlin School of Public Health, Berlin
2   Alice Salomon Hochschule, Berlin
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. August 2019 (online)

 

Einleitung:

Die WHO hat 1986 mit der Ottawa-Charta Gesundheitsförderung als Schlüsselstrategie einer modernen Gesundheitspolitik und Gesundheitsversorgung („New Public Health“) herausgestellt und diese mit der Helsinki-Deklaration 2013 mit dem Konzept „Health in All Policies“ konkretisiert. HiAP wird idealer Weise getragen von fach- und professionsübergreifenden Bündnissen auf zwei Ebenen: als „Whole-of-Government-Ansatz“ durch politisch Verantwortliche als „Whole-of-Society-Ansatz” im Sinne öffentlicher Verankerung und gesellschaftlichen Engagements.

Auch im „Nurturing Care Framework“ der WHO vom Mai 2018 wird dies umfassend aufgegriffen (https://www.who.int/maternal_child_adolescent/documents/nurturing-care-early-childhood-development/en/).

Methoden:

Analyse bestehender Konzepte und Programme aus Deutschland, aber auch aus anderen Staaten und entsprechenden WHO-Modellprogrammen (insb. South Australia, aber auch den engl. Marmot-Cities, Norwegen, Finnland u.a.).

Ergebnisse:

Für Kinder und Familien ist dieser intersektorale Ansatz des HiAP in der kommunalen Praxis unter dem Schlagwort der Präventionsketten bereits weit verbreitet. Er findet allerdings kaum systematische Unterstützung auf überregionaler Ebene (Landes- und Bundespolitik).

Diskussion:

Es bedarf fachliche und politische Impulse dahingehend, die kommunale Praxis durch überregionale Konzepte für Health in All Policies in Bundes- und Landespolitik zu verstärken.