Zentralbl Chir 2019; 144(S 01): S107
DOI: 10.1055/s-0039-1694247
Poster – DACH-Jahrestagung: nummerisch aufsteigend sortiert
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bronchogene Zyste beim Kind – ein klarer Fall?

SE Gabor
1   Chirurgische Abteilung LKH Hochsteiermark Standort Leoben
,
T Niernberger
1   Chirurgische Abteilung LKH Hochsteiermark Standort Leoben
,
V Matzi
1   Chirurgische Abteilung LKH Hochsteiermark Standort Leoben
,
S Sauseng
1   Chirurgische Abteilung LKH Hochsteiermark Standort Leoben
,
H Rabl
1   Chirurgische Abteilung LKH Hochsteiermark Standort Leoben
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
04. September 2019 (online)

 

Bronchogene Zysten entstehen infolge abnormer Knospung bronchialen Gewebes in der Embryonalphase des Vorderdarms. Die häufigere (zu 85%) mediastinale Zyste steht gewöhnlich nicht in Kommunikation mit dem Bronchialsystem und findet sich meist auf Höhe der Carina. Die seltenere (zu 15%) intrapulmonale Zyste kommuniziert häufig mit dem Bronchialsystem und ist mit Luft gefüllt. Bronchogene Zysten sind zumeist singulär, einkammerig und treten häufiger rechts auf. Die Mehrheit der jungen Patienten fällt bereits im Säuglingsalter mit unterschiedlichen (abhängig von der anatomischen Lage und Modifikation der Zyste) Symptomen auf. Bei älteren Kindern werden die Zysten als Zufallsbefunde entdeckt. Häufige Symptome sind Husten, Stridor, Dyspnoe und rezidivierende Pneumonien. Um möglichen Komplikationen zu entgehen sowie der bösartigen Entartung zu entrinnen ist die primäre Therapiewahl die vollständige Resektion der Zyste.

Wir möchten anhand von Fällen aus unseren eigenen Patientengut die verschiedenen Lokalisationen mit ihren Symptomen und unserer Therapie zeigen.

Es handelt sich dabei um 3 weibliche Patienten im Alter von 6 bis 16 Jahren. Alle 3 Patientinnen wurden vorstellig, weil sie symptomatisch wurden.

Bei der jüngsten Patientin handelte es sich um eine Zyste im Bereich des Jugulums die bereits mehrmals gespalten aber noch nie in toto reseziert wurde. Diese Zyste reicht bis an das Manubrium sterni und konnte von uns komplikationslos reseziert werden.

Bei 2. Fall handelt es sich um ein 15-jähriges Mädchen mit einer intrapulmonalen Zyste im Oberlappen der re Lunge. Auch hier konnte die Zyste problemlos reseziert werden.

Der 3. Fall zeigt ein 17-jähriges Mädchen mit einer Zyste am gastroösophagealen Übergang die durch den Druck auf den Ösophagus mit Dyspagie symptomatisch wurde. Hier erfolgte die Resektion mittels Laparoskopie.

Wenngleich bronchogene Zysten, insbesondere im Kindesalter, eine seltene Entität darstellen sollten sie differentialdiagnostisch bei unklaren zystischen Läsionen im Thorax immer in Betracht gezogen werden.