Geburtshilfe Frauenheilkd 2019; 79(08): 881
DOI: 10.1055/s-0039-1693878
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Expression von Histone H3 Lysin 9 Acetylierungen ist in GDM Plazentas signifikant erniedrigt und kann nicht durch Calcitriol Gabe behoben werden

P Hepp
1   Ludwig-Maximilians-Universität, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München
,
S Hutter
1   Ludwig-Maximilians-Universität, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München
,
S Hofmann
1   Ludwig-Maximilians-Universität, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München
,
C Kuhn
1   Ludwig-Maximilians-Universität, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München
,
U Jeschke
1   Ludwig-Maximilians-Universität, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München
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Publication History

Publication Date:
12 August 2019 (online)

 

Die Inzidenz von Gestationsdiabetes steigt global weiter an und es wird zunehmend klarer, dass betroffene Mütter und deren Kinder auch langfristig eine stark erhöhte kardiovaskuläre Morbidität haben. Trotz dieser beunruhigenden Entwicklung sind weiterhin viele Fragen bzgl. der Pathophysiologie des Gestationsdiabetes ungeklärt. Die folgenden Untersuchungen tragen zum Verständnis des komplexen Zusammenspiels von Epigenetik und Endokrinologie in Schwangerschaftserkrankungen bei. Wir evaluierten die Expression zweier aktivierender Histonmodifikationen (H3K9ac und H3K4me3) an 40 Kontrollplazentas und 40 GDM Plazentas (je 20 männliche und 20 weibliche) mittels Immunhistochemie und Immunfluoreszenz. Weiterhin untersuchten und quantifizierten wir den Effekt von Calcitriol auf Trophoblastzellen durch Western Blotting. Unsere Untersuchungen zeigten eine signifikant erniedrigte Expression von H3K9ac in GDM Plazentas, jedoch keinen signifikanten Unterschied in der H3K4me3 Expression. Die Zellkulturexperimente ergaben, dass die Behandlung mit Calcitriol nicht zu einer Zunahme der H3K9ac Produktion führten. Hohe Calcitriol Dosen zeigten sogar einen gegenteiligen Effekt und hatten die Reduktion der H3K9ac Produktion zur Folge. Unsere Daten unterstützen diverse Studien die eine epigenetische Dysregulation als wichtigen Baustein der Pathophysiologie des GDM identifizieren konnten. Dies könnte u.a. mit einer unzureichenden Trankriptionsaktivität in Zusammenhang stehen. Diese von uns untersuchte epigenetische Dysregulation konnte nicht durch Calcitriol behoben werden.